Aus Protest gegen die Sparmaßnahmen legen die Griechen die Arbeit nieder und streiken. Kilometerlanges Verkehrschaos in Athen.

Athen. Ein Land kommt nicht zur Ruhe: Griechenland versinkt (mal wieder) im Chaos. Aus Protest gegen die harte Sparpolitik und angesichts möglicher Entlassungen haben die Fahrer von U-, S- und Straßenbahnen am Montag einen weiteren 24-Stunden-Streik begonnen. Die Folge: Kilometerlange Staus auf den Zufahrtsstraßen. Viele Arbeitnehmer mussten kilometerweit laufen. Es kommt noch härter: Um die Mittagszeit wollen die Busfahrer die Arbeit niederlegen. Und auch die Polizei macht ihrem Unmut über Sparmaßnahmen Luft. Sie entrollten ein riesiges schwarzes Transparent auf dem höchsten Berg Athens, dem Lykabettus (277 Meter). „Trauertag“ stand darauf geschrieben. Das Transparent sollte nach Aussagen eines Sprechers der Polizeigewerkschaft etwa drei Stunden lang hängen bleiben. Sie protestiert gegen Kürzungen bei Gehältern und Renten. Die Regierung des von der Pleite bedrohten Landes hatte vergangene Woche harte Einsparungen bei Staatsbediensteten angekündigt. Viele Gehälter sollen um bis zu 20 Prozent gekürzt werden.

Auch im griechischen Flugverkehr kam es zu Verspätungen: Die Fluglotsen machen momentan Dienst nach Vorschrift, wie ihre Gewerkschaft mitteilt. Damit wenden Sie sich gegen Lohnkürzungen. Einsparungen in ihrem Bereich seien nicht notwendig, weil ihre Gehälter nicht vom griechischen Staat, sondern aus den Gebühren der Fluglinien finanziert würden. Streiks bei den öffentlichen Verkehrsmitteln mit massiven Folgen gibt es im Raum Athen seit mittlerweile vier Monaten immer wieder.

(abendblatt.de/ dpa)