Die Wirtschaft in den Euro-Ländern wird im zweiten Halbjahr kaum noch wachsen. Auch die Inflation verharrt weiterhin auf hohem Niveau.

Hamburg. Die Wirtschaft in den 17 Euro-Ländern wird im zweiten Halbjahr nach Einschätzung der EU-Kommission kaum noch wachsen. Die Brüsseler Behörde senkte am Donnerstag ihre Prognose für die zweite Jahreshälfte deutlich nach unten. Demnach wird die Wirtschaft im Euro-Raum im dritten Quartal nur noch um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal zulegen, im vierten Quartal um 0,1 Prozent. „Inmitten der Finanzkrise kommt der Aufschwung zum Erliegen“, schreiben die Konjunkturexperten. Einen Rückfall in die Rezession befürchten die Währungshüter aber nicht.

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Die EU-Kommission revidierte ihre Einschätzung um insgesamt 0,5 Punkte für das zweite Halbjahr nach unten. Dank des kräftigten Starts zu Jahresbeginn werde die Wirtschaft im Euro-Raum im Gesamtjahr aber um 1,6 Prozent zulegen – diese Zahl ließen die Währungshüter unverändert. Deutschland übernimmt dabei weiter die Rolle der Konjunkturlokomotive Europas. Mit Blick auf die deutsche Wirtschaft ist die EU-Kommission optimistischer als zuvor. Die Experten hoben ihre Prognose für Deutschland deutlich an: Statt 2,6 Prozent sei ein Wachstum von 2,9 Prozent für dieses Jahr zu erwarten.

Wegen der internationalen Schuldenkrise mehrten sich allerdings die Wolken am Konjunkturhorizont Europas. „Die Aussichten für die europäische Wirtschaft haben sich verschlechtert“, sagte EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Olli Rehn und forderte weitere Strukturreformen. Für die 27 EU-Länder werde das Wachstum in diesem Jahr bei 1,7 Prozent liegen – etwas niedriger als bisher mit 1,8 Prozent erwartet.

Auch die Inflation in der Euro-Zone verharrt auf hohem Niveau. Waren und Dienstleistungen kosteten im August im Schnitt 2,5 Prozent mehr als vor einem Jahr, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Diese Marke war auch im Juli erreicht worden. Damit liegt die Inflation deutlich über dem Ziel der Europäischen Zentralbank. Die EZB sieht stabile Preise bei einer Inflationsrate von knapp unter zwei Prozent gewährleistet. Verglichen mit dem Vormonat stiegen die Preise im August um 0,2 Prozent.

(abendblatt.de/dapd/dpa)