Der Münchener Medienkonzern fordert Schadenersatz von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone und von Ex-BayernLB-Vorstand.
München. Die Constantin Medien AG hat den Chef der Formel 1, Bernie Ecclestone, und den ehemaligen Risikovorstand der BayernLB, Gerhard Gribkowsky, in London auf 171 Millionen Dollar Schadenersatz verklagt. Die Klage sei bereits im Juli am Londoner High Court of Justice eingereicht woren, berichtete der „Münchner Merkur“ (Montag). Constantin argumentiert, dass die BayernLB ihre Formel-1-Anteile 2005 zu billig verkauft habe, weil Ecclestone Gribkowsky bestochen habe.
Der tatsächliche Wert der Beteiligung habe bei mindestens 2,8 Milliarden Dollar gelegen, die Landesbank habe aber für nur 814 Millionen Dollar an den Finanzinvestor CVC verkauft. Deswegen sei EM.TV eine vereinbarte Gewinnbeteiligung entgangen, die nun Constantin Medien als Rechtsnachfolgerin einklagt. Ein Sprecher der BayernLB sagte der Zeitung, Gutachten externer Wirtschaftsprüfer und der internen Revision hätten ergeben, dass der Verkaufspreis der Formel-1-Anteile angemessen gewesen sei.
Der ehemalige BayernLB-Vorstand Gribkowsky ist der Bestechlichkeit, der Untreue und der Steuerhinterziehung angeklagt, gegen Ecclestone laufen Ermittlungen wegen Beihilfe zur Untreue und Bestechung. Gribkowsky soll Ecclestone und der Formel-1-Holding Bambino 66,4 Millionen Dollar unrechtmäßig zugeschanzt haben, von denen Ecclestone laut Staatsanwaltschaft 44 Millionen Dollar an Gribkowsky als Bestechungsgeld zurück überwies. Der verkaufte dafür die Rennserien-Anteile an den Finanzinvestor CVC, wovon sich Ecclestone Vorteile erhofft haben soll. (dpa)