ThyssenKrupp machen die neuen Stahlwerke in den USA und Brasilien weiter zu schaffen. Das Ergebnis im dritten Quartal wird dadurch belastet.
Essen. Die neuen Stahlwerke in den USA und Brasilien machen ThyssenKrupp weiter zu schaffen. Sie belasteten das Ergebnis im dritten Geschäftsquartal von April bis Juni mit 190 Millionen Euro, wie der Stahl- und Industriegüterkonzern am Freitag in Essen mitteilte. Zwischen Januar und März lagen die Anlaufverluste bereits bei 319 Millionen Euro. Im dritten Quartal ging der Überschuss des Dax-Konzerns im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 22 Prozent auf 212 Millionen Euro zurück. Damit verfehlte ThyssenKrupp die Erwartungen von Analysten. Gedrückt wurde das Ergebnis auch von negativen Zins- und Steuereffekten.
Dagegen legte der Umsatz um 10 Prozent auf 12,9 Milliarden Euro zu, der Auftragseingang kletterte sogar um 29 Prozent auf 14,1 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich um 9 Prozent. Das ist auch besser als in den beiden vorangegangenen Quartalen. Das europäische Stahlgeschäft sowie die Technologiesparte mit dem Anlagenbau, dem Aufzugsbereich und dem Autozuliefergeschäft machten die Verluste bei den neuen Stahlwerken erneut mehr als wett.
Vorstandschef Heinrich Hiesinger bestätigte trotz der derzeitigen Marktturbulenzen seine Prognose für das Ende September auslaufende Geschäftsjahr. Der Umsatz soll von 42,6 Milliarden Euro vor einem Jahr um 10 bis 15 Prozent wachsen, der operative Gewinn - das ist das um Sondereffekte wie Währungsschwankungen bereinigte EBIT – von 1,2 Milliarden auf rund 2 Milliarden Euro.
Beim angekündigten Konzernumbau sieht Hiesinger Fortschritte: „Wir arbeiten mit Nachdruck daran, unsere Maßnahmen zur strategischen Weiterentwicklung umzusetzen“, sagte der Manager. Er will sich von Geschäftsfeldern mit 35 000 Beschäftigten und einem Gesamtumsatz von 10 Milliarden Euro trennen, um die Verbindlichkeiten abzubauen und Spielräume für den Aufbau neuer Geschäftsfelder zu schaffen. (dpa)