Als Konsequenz aus dem Schienenkartell-Skandal entlässt ThyssenKrupp einen Manager. Hoher Schaden durch illegale Preisabsprachen.
Frankfurt. Über Jahre soll ein Kartell unter dem Namen "Schienenfreunde" Preise auf dem deutschen Schienenmarkt abgesprochen haben. Jetzt folgen weitere personelle Konsequenzen: ThyssenKrupp hat sich von einem seiner Manager getrennt. Auf Druck von Konzernchef Heinrich Hiesinger musste der Bereichsvorstand Uwe Sehlbach gehen. Er war dem Geschäftsbereich Materials Services zugewiesen - und somit für die Eisenbahntechnik verantwortlich. Das berichtet das berichtete das „Handelsblatt". Zwar könne man dem Manager keine Verstrickung in den Fall nachweisen, dennoch müsse er die politische Verantwortung tragen. heißt es in dem Bericht.
ThyssenKrupp wollte die Aussagen nicht kommentieren, bestätigt aber, dass Hiesinger nicht mehr für das Unternehmen tätig ist. Es ist nicht die erste personelle Konsequenz: Zuvor hatte ThyssenKrupp bereits die beinahe vollständige Führungsriege der Tochter GfT Gleistechnik GmbH ausgetauscht. Neben der Thyssen-Krupp-Tochter GfT ist auch eine in Duisburg ansässige Tochter des österreichischen Stahlkonzerns Voestalpine ins Visier der Ermittler geraten. Voestalpine tritt als Kronzeuge auf und hofft, einer Strafe zu entgehen. Der Schaden der illegalen Preisabsprache ist hoch: laut „Handelsblatt“ liegt er bei etwa einer Milliarde Euro. Getragen werden muss er in erster Linie von der Deutschen Bahn. (abendlatt.de/Reuters)