Deutschlands Topmanager verdienen in diesem Jahr rund 20 Prozent mehr Gehalt. Topverdiener ist Volkswagen-Chef Martin Winterkorn.

Berlin. Deutschlands Top-Manager haben vergangenes Jahr einer Studie zufolge wieder so viel verdient wie vor der Finanzkrise. 2010 stieg die durchschnittliche Vergütung eines Dax-Vorstands um 22 Prozent auf 2,9 Millionen Euro, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und der Technischen Universität München hervorgeht. Das ist ein deutlich höherer Anstieg als 2009, als die Firmenlenker lediglich drei Prozent mehr verdienten. Der hohe Zuwachs im Jahr 2010 sei hauptsächlich auf einen Anstieg der an den Unternehmenserfolg gekoppelten variablen Barbezüge zurückzuführen, die um 37 Prozent zunahmen.

Über das meiste Geld konnten sich die Vorstände der Deutsche Bank freuen – sie strichen durchschnittlich 6,5 Millionen Euro ein. Allerdings ist Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann mit neun Millionen Euro nicht mehr der Top-Verdiener unter den Dax-Vorstandschefs. Volkswagen-Boss Martin Winterkorn hatte im zurückliegenden Jahr 9,3 Millionen Euro eingestrichen und damit Ackermann auf den zweiten Platz verwiesen. An dritter Stelle rangierte Siemens-Chef Peter Löscher mit knapp 9 Millionen Euro.

Im Vergleich zu anderen Ländern lagen die Gehälter von Dax-Chefs der DSW zufolge mit 4,5 Millionen Euro im Mittelfeld zwischen Frankreich und der Schweiz. Ganz anderes in den USA: Hier verdienten die Lenker von Unternehmen, die im Leitindex Dow Jones gelisteten sind, durchschnittlich zwölf Millionen Euro im Jahr – knapp drei Mal so viel wie ihre deutschen Kollegen. (rtr)