Millionenvertrag lockt den 54-Jährigen in die Schweiz
Zürich. Die Schweizer UBS schnappt dem Konkurrenten Deutsche Bank den früheren Bundesbank-Chef Axel Weber vor der Nase weg. Weber soll im Frühjahr 2013 Präsident des größten Schweizer Geldinstituts werden. Damit rückt erstmals ein Nicht-Schweizer an die Spitze der UBS. Bereits im Mai nächsten Jahres soll Weber in den Verwaltungsrat gewählt und dann zum Vizepräsidenten ernannt werden, teilte UBS am Freitag mit. Verwaltungsratspräsident Kaspar Villiger wird dann 2013, im Alter von 72 Jahren, sein Mandat niederlegen.
Die UBS könnte damit eine deutsche Doppelspitze bekommen. Denn auch der für das Tagesgeschäft zuständige Vorstandschef Oswald Grübel ist Deutscher - allerdings ist er schon 68 Jahre alt. In der Schweiz haben ein Verwaltungsrat und vor allem sein Präsident erheblich mehr Macht, Einfluss und auch Verantwortung als zum Beispiel der Chef eines deutschen Aufsichtsrats. Webers Gehalt soll sich auf zwei Millionen Franken (derzeit 1,6 Millionen Euro) im Jahr sowie 200 000 UBS-Aktien (derzeitiger Kurs: 15,40 Euro) belaufen. Wird Weber im Mai 2012 in den Verwaltungsrat gewählt, soll er zudem eine Einmalzahlung von zwei Millionen Franken und 200 000 Aktien erhalten. Als Vizepräsident bekommt Weber zunächst 1,5 Millionen Franken sowie 150 000 Aktien.
Der 54-Jährige war Ende April als Bundesbank-Chef abgetreten und musste auch seine Ambitionen auf den Chefsessel der Europäischen Zentralbank (EZB) begraben. Weber hatte den massiven Aufkauf von Staatsanleihen durch die EZB kritisiert. Lange Zeit galt er als Favorit auf die Nachfolge von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, dessen Vertrag 2013 endet.