Hamburg. Zwischen 1500 und 2000 Versicherungsmitarbeiter haben in Hamburg nach Angaben der Gewerkschaft Ver.di an einem Warnstreik teilgenommen. Hintergrund sind die am 31. Mai ohne neuen Termin abgebrochenen Tarifverhandlungen. "Die Empörung der Beschäftigten ist nach der gescheiterten Verhandlung und den vorausgegangenen Bedingungen der Arbeitgeber nicht geringer geworden", sagte die zuständige Gewerkschaftssekretärin Christiane Stascheit.
Der Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen (AGV) war nach Darstellung von Ver.di auch in der dritten Verhandlungsrunde nicht bereit gewesen, ein Gehaltsangebot ohne gleichzeitige Verschlechterungen im Manteltarifvertrag zu unterbreiten. Der AGV verlange unter anderem die Ausdehnung befristeter Arbeitsverträge, die Ausweitung des Niedriglohnbereichs und die Herausnahme übertariflich bezahlter Beschäftigter aus dem Manteltarifvertrag. "Die Versicherungsarbeitgeber wollen mit der Ausdehnungsmöglichkeit der befristeten Beschäftigung die Belegschaften spalten", sagte Ver.di-Verhandlungsführerin Beate Mensch, die sich gestern in Hamburg an die Warnstreikenden wandte.
Die Gewerkschaft fordert in den Verhandlungen sechs Prozent mehr Gehalt. Die Firmen in der Versicherungswirtschaft könnten auf eine gute wirtschaftliche Situation verweisen, heißt es von Ver.di. Heute und morgen werden die Warnstreiks in Hannover, München und Stuttgart fortgesetzt.