Der Spiele-Hersteller Zynga plant seinen Börsengang. Bekannt wurde das Unternehmen mit kostenlosen Browsergames wie Farmville.

New York. Der Spiele-Entwickler Zynga strebt einen Börsengang an. Das US-Unternehmen, das über die Entwicklung von Browser-Games bekannt wurde, prüft derzeitig die notwendigen Unterlagen, die bereits am Mittwoch bei der Börsenaufsicht SEC eingereicht werden könnten. Das berichten übereinstimmend das „Wall Street Journal“ und der Wirtschaftssender CNBC am Dienstag. Zynga will bei einem Börsengang zwischen 1,5 und zwei Milliarden Dollar einstreichen. Dabei wird das Unternehmen nur einen Teil seiner Anteile anbieten. Das Gesamtunternehmen wird mit 15 bis 20 Milliarden Dollar bewertet. Zum Vergleich: Electronic Arts und Activision Blizzard, zwei über lange Jahre etablierte Spielehersteller, haben zusammen einen Gesamtwert von knapp 21 Milliarden Dollar.

Berühmt wurde Zynga, das 2007 vom zuvor wenig erfolgreichen Internet-Unternehmer Mark Pincus gegründet wurde, mit kostenlosen Browsergames. Besonders die auf Facebook beliebte Anwendung "FarmVille" ist äußerst populär. Das Unternehmen verdient Geld, wenn sich Nutzer virtuelle Gegenstände wie etwa Landmaschinen für ihre digitalen Acker kaufen. Der Erfolg des Unternehmens ist eng mit dem Aufsteig des weltgrößten Onlinenetzwerk Facebook verknüpft, da der besondere Reiz von Browsergames das gemeinsame Spiel mit Freunden ausmacht.

Nach dem Börsengang des Internetradios Pandora und des Online-Karrierenetzwerks LinkedIn, zeichnet sich ein neuer Trend bei Internetfirmen ab, auf das Parkett zu streben. Auch Facebook und die Schnäppchen-Website Groupon plant im nächsten Jahr den Börsengang Im Gegensatz zu LinkedIn oder Pandora dürfte Zynga in diesem Jahr laut Marktbeobachtern aber Geld verdienen – rund 500 Millionen Dollar, schätzte Analyst Nitsan Hargil von GreenCrest Capital. Zynga nimmt indes keine Stellung zu den Annahmen. Nach dem Börseneinstieg des Online-Karrierenetzwerks LinkedIn, wird mit weiteren Börseneinstiegen neuer Internetfirmen gerechnet.

Der Börsengang von Zynga hingegen könnte Teil eines großen Ausbauplanes sein. Zynga verhandelt zusätzlich mit Banken über Kredite von mindestens einer Milliarde Dollar, schreibt das „Wall Street Journal“. Hintergrund ist die immer stärker werdende Konkurrenz bei Online-Spielen. Der bekannte Hersteller Electronic Arts kündigte etwa an, sein Verkaufsschlager „Die Sims“ ebenfalls zu Facebook zu bringen.

(abendblatt.de/Reuters/dpa)