Überraschend brachen deutsche Exporte im April so stark ein, wie seit zwei Jahren nicht mehr. Außenhandelsbilanz bleibt allerdings positiv.

Berlin. Im April kam es zu einem massiven Einbruch der deutschen Exporte. Zwar wurde mit einem Saison- und kalenderbereinigten Rückgang gerechnet, dass dieser jedoch so hoch ausfällt kam für viele Experten überraschend. Um 5,5 Prozent sanken die Werte für den April im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Einen so starken Einbruch gab es seit zwei Jahren nicht mehr - im Januar 2009 knickten die Exporte um 6,5 Prozent ein. Bisher gingen Experten von einem Minus von drei Prozent für den April aus. Dies erklärte sich durch den außergewöhnlich starken Zuwachs der Exporte von 7,2 Prozent im Vormonat.

In Relation gesehen verkauften die deutschen Unternehmen im April dennoch Waren im Wert von 84,3 Milliarden Euro ins Ausland. Das entspricht einem Plus von 13,4 Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr. Im März erzielten die Exporte noch einen Rekordumsatz von 98,2 Milliarden Euro. Besonders hohe Gewinne erzielten die Exporteure in den EU-Länder, wo man mit 15,1 Prozent besonders stark zulegte. Exporte in Drittländer stiegen hingegen nur um elf Prozent.

Auch die Importe sanken im April stärker als erwartet. Experten rechneten mit einem Minus von einem Prozent, tatsächlich wurden allerdings 2,5 Prozent weniger Waren im Vergleich zum Vormonat eomgeführt. Der Wert der importierten Güter liegt bei 73,4 Milliarden Euro. Das sind 20,1 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Außenhandelsbilanz, die Differenz zwischen Exporten und Importen, wies entsprechend einen bereinigten Überschuss von zwölf Milliarden Euro aus. (abendblatt.de/reuters)