Der Ex-Manager und Multimillionär Wendelin Wiedeking investiert nach seiner Karriere als Porsche-Chef in Firmen und wohltätige Stiftungen.

Hamburg/Stuttgart. Ex-Porsche-Chef Wendelin Wiedeking genießt nach dem Abgang bei dem Sportwagenbauer seine Freiheit. „Ich bin mit mir im Reinen“, sagte der 58-Jährige dem Magazin „Stern“. „Im übrigen war es in meiner Lebensplanung ohnehin nicht vorgesehen, unbedingt bis 65 in einer abhängigen Managementfunktion zu sein.“ An seinem Lebensmotto habe sich nichts geändert: „No risk, no fun.“

Der Manager kehrte der Wirtschaft auch nach seinem Abgang bei Porsche nicht den Rücken. Er hat in mehrere Firmen investiert - unter anderem nach Angaben eines Sprechers in eine Bauträgerfirma, einen Schuhhersteller, zwei PR-Firmen sowie mehrere Online-Reisebüros.

Der Manager hatte für seinen Abgang bei Porsche eine Abfindung von 50 Millionen Euro bekommen. Den Großteil des Geldes gab er nach früheren Angaben seines Sprechers für soziale Zwecke aus.

Dabei zeigt Wiedeking auch Sinn für die Literatur: Eine seiner Stiftungen kauft für 260.000 Euro 28 Briefe des Schriftstellers Franz Kafka. Sie werden dem Deutschen Literurarchiv Marbach als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt.

Wiedeking musste bei Porsche nach dem verlorenen Übernahmekampf mit VW Ende Juli 2009 seinen Hut nehmen. Porsche hatte sich bei dem Versuch, den viel größeren VW-Konzern zu übernehmen, verhoben. Die Wolfsburger drehten daraufhin den Spieß um, Porsche soll nun als zehnte Marke in den VW-Konzern integriert werden.

Ganz vergessen ist die Übernahmeschlacht damit aber nicht. Porsche und auch Wiedeking kämpfen deshalb noch immer mit juristischen Auseinandersetzungen. So ermittelt zum Beispiel die Staatsanwaltschaft Stuttgart unter anderem gegen Wiedeking – ihm wird Untreue vorgeworfen.