Der Trend zum unbezahlten Praktikum nach einem Universitätsstudium nimmt offenbar ab. Das legt eine Absolventenbefragung nahe.

Düsseldorf. Die „Generation Praktikum“ wird offenbar wieder kleiner: Nach einer von der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung in Düsseldorf veröffentlichten Studie müssen sich nicht mehr so viele Universitätsabsolventen nach ihrem Abschluss von einem Praktikum zum nächsten durchschlagen wie noch vor vier Jahren.

Außerdem verringerte sich die Zahl der unbezahlten Praktika im Vergleich zu 2007, als die Stiftung erstmals Praktika junger Akademiker untersucht hatte. Wie die Studienmacher mitteilten, sind dies aus den Befragungsergebnissen herausgearbeitete Trends – die Befragung unter 674 Absolventen sei aber nicht repräsentativ.

Der Studie zufolge mussten 2007 noch spürbar mehr Absolventen nach ihrem Abschluss zwei und mehr Praktika machen, bevor sie einen Job fanden. Außerdem waren damals noch etwa die Hälfte der Praktika unbezahlt – diese Zahl hat sich laut der nicht-repräsentativen Befragung auf 40 Prozent verringert. Allerdings sei gleichzeitig die Höhe der Entlohnung gesunken, der Stundenlohn betrug bei den Befragten im Schnitt 3,77 Euro – das sind rund 550 Euro pro Monat.

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55 Prozent der befragten Absolventen machten Praktika von bis zu drei Monaten, 32 Prozent von drei bis sechs Monaten. Neun Prozent der untersuchten Praktika dauerten länger als neun Monate.

Die Notwendigkeit eines Praktikums vor einer Anstellung hing auch stark vom Studiengang ab: Während nur fünf Prozent der befragten Ingenieure vor einem Job ein Praktikum machen mussten, waren es bei den befragten Absolventen aus geistes-, kultur- und sozialwissenschaftlichen Studiengängen bis zu 43 Prozent.