Insgesamt sind 38 Millionen Euro fällig: Die Konsumgüterkonzerne Unilever, Kraft und Oetker haben laut dem Kartellamt Preise abgesprochen.

Düsseldorf. Das Bundeskartellamt hat Geldbußen in einer Höhe von insgesamt rund 38 Millionen Euro gegen Konsumgüterkonzerne verhängt. Betroffen seien die Branchengrößen Unilever, Kraft und der deutsche Oetker-Konzern, teilte das Kartellamt mit.

Der durch seine Schokoriegel bekannte Mars-Konzern kam um eine Strafe herum – der Hersteller hatte mit den Wettbewerbshütern bei der Aufdeckung von Absprachen zusammengearbeitet und profitierte deshalb von der Kronzeugenregelung. Gegen einen weiteren großen Konsumgüterhersteller werde noch ermittelt.

Die Kartellwächter werfen den Unternehmen vor, sich über Jahre in einem Gesprächskreis über den Stand ihrer Verhandlungen mit großen Einzelhändlern ausgetauscht zu haben. Einige Teilnehmer hätten auch anstehende Preiserhöhungen besprochen - Informationen, die Unternehmen sonst hoch vertraulich behandeln. Bei den Gesprächen sei es um Produkte wie Süßwaren, Speiseeis, Tiefkühlpizza, Tiernahrung oder Waschmittel gegangen.

Kraft hatte bereits dabei geholfen, Preisabsprachen bei Kaffee-Herstellern aufzudecken. Die Kartellwächter hatten in den vergangenen Jahren immer wieder Razzien bei Lebensmittelherstellern und auch im Einzelhandel vorgenommen. Derzeit untersuchen sie in einer breit angelegten Sektoruntersuchung, ob im deutschen Einzelhandel ein ausreichender Wettbewerb herrscht.