Das Kartellamt erwägt ein Verfahren gegen die Telekom. Sie soll sich mit den Konkurrenten Freenet und Debitel abgesprochen haben.

Die Deutsche Telekom ist ins Visier der Kartellwächter geraten. Der Bonner Konzern stehe unter dem Verdacht, zwischen 2006 und 2008 ein Vertriebskartell mit den Rivalen Freenet und Debitel betrieben zu haben, sagte ein Sprecher des Bundeskartellamts und bestätigte damit einen Vorabbericht der „Wirtschaftswoche“.

Das gehe aus Unterlagen hervor, die die Behörde erhalten habe. „Uns liegt ein Anfangsverdacht für kartellrechtlich bedenkliche Absprachen vor.“ Nun werde geprüft, ob ein Verfahren gegen die Telekom eingeleitet werde. Nach Aussage der Telekom ist der Verdacht des Kartellamts unbegründet. „Die Telekom hat bei den Vereinbarungen mit Vertriebspartnern nicht gegen Wettbewerbsregeln verstoßen“, sagte ein Konzernsprecher. Freenet wollte keine Stellungnahme abgeben.

Konkret nehmen die Wettbewerbshüter unter die Lupe, ob die Telekom seinerzeit Debitel und Freenet verstärkt als Vertriebspartner für die eigenen Produkte eingesetzt hat, um Marktanteile im Mobilfunk hinzuzugewinnen und den Kundenschwund im Festnetz zu stoppen. Insbesondere die zu Debitel gehörende Ladenkette „dug“ soll vorwiegend Telekom-Produkte verkauft haben. Debitel wurde mittlerweile von Freenet geschluckt. Üblicherweise verkaufen Mobilfunk-Service-Provider wie Freenet oder der Konkurrent Drillisch in ihren Filialen die Verträge aller großen Netzbetreiber.

Quelle: Welt Online