Ausgerechnet im Schlüsselmarkt Deutschland ist der operative Gewinn des Energiekonzerns Vattenfall um die Hälfte eingebrochen.

Stockholm/Berlin. Der schwedische Energiekonzern Vattenfall hat 2010 einen leichten Gewinnrückgang verbucht – und massive Einbrüche in Deutschland.

Wie das Unternehmen in Stockholm mitteilte, sank der Nettoertrag des Konzerns im vergangenen Jahr insgesamt um zwei Prozent auf 13,2 Milliarden Kronen (1,5 Milliarden Euro).

Für das Geschäft in Zentraleuropa mit Deutschland als Schwerpunkt verzeichnete Vattenfall 2010 eine Halbierung des operativen Gewinns von 18,9 auf 9,5 Milliarden Kronen (rund eine Milliarde Euro).

Als Grund für die Rückgänge nannte das Unternehmen unter anderem gesunkene Strompreise. Vattenfall musste im Januar eine Wertberichtigung über 4,3 Milliarden Kronen für seine Benelux-Aktivitäten bekanntgeben.

In Deutschland ist das Unternehmen viertgrößter Stromanbieter und hat mit dem Stillstand seiner Atomkraftwerke Krümmel sowie Brunsbüttel zu kämpfen.

Beim operativen Ertrag legte Vattenfall insgesamt um 6,9 Prozent auf 29,9 Milliarden Kronen zu. Konzernchef Øystein Løseth hob positiv hervor, dass der operative Gewinn „trotz hoher Einmalkosten“ gestiegen sei.

Erst am Mittwoch hatten sich die 16.000 Vattenfall-Beschäftigten in Deutschland nach Gewerkschaftsangaben auf 3,4 Prozent mehr Gehalt geeinigt.