Einem Zeitungsbericht zufolge will die EU 200 Milliarden Euro in Infrastruktur, Technologie und erneuerbare Energien investieren.

Madrid. Die Europäische Union will einem Zeitungsbericht zufolge die schwächelnde Wirtschaft mit Investitionen von bis zu 200 Milliarden Euro ankurbeln. Das Geld solle vor allem in Infrastrukturprojekte, den Hochtechnologiesektor und erneuerbare Energien fließen, berichtet die spanische Tageszeitung „El País“. Der Plan solle bei einem EU-Gipfel im Juni vorgestellt werden, zitiert das Blatt nicht näher bezeichnete EU-Kreise.

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Derzeit würden verschiedene Modelle diskutiert, hieß es weiter. Ziel sei, private Geldgeber mit ins Boot zu holen. Eine Option sei, die EU-Mitgliedsstaaten um 10 Milliarden Euro für die Rekapitalisierung der Europäischen Investitionsbank (EIB) zu bitten. Dies würde die Kreditkapazität der EIB um 60 Milliarden erhöhen. Die Kredite könnten laut „El País“ den Weg für Investitionen von 180 Milliarden Euro ebnen. Alternativ könnten 12 Milliarden Euro, die sich noch in dem EU-Rettungstopf EFSM befinden, als Hebel für Investitionen aus dem privaten Sektor von 200 Milliarden Euro genutzt werden, schreibt das Blatt.

Die Forderung nach einer stärkeren Fokussierung auf das Wachstum der europäischen Volkswirtschaften war zuletzt in den Mittelpunkt gerückt. So hat sich EZB-Präsident Mario Draghi für einen Wachstumspakt ausgesprochen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte am Wochenende betont, auf dem EU-Gipfel im Juni seien Wachstumsbeschlüsse geplant.