Ein Minus von fast 50 Millionen Euro meldet der Turbinenbauer. Gut gefüllte Bücher stimmen neuen Nordex-Chef für 2012 zuversichtlich.

Hamburg/Frankfurt. Im vergangenen Jahr hatte der Windturbinenhersteller Nordex mit der Flaute bei den erneuerbaren Energien zu kämpfen. Das Unternehmen mit Stammsitz in Rostock machte 2011 einen Verlust von nahezu 50 Millionen Euro, wie Nordex am Montag in Frankfurt am Main mitteilte.

Der Preisdruck in der Branche und der Geschäftseinbruch in Asien – der Umsatz ging in der Region wegen der starken Konkurrenz um 44 Prozent zurück – hatten Nordex im vergangenen Jahr das Geschäft vermiest. Dabei belasteten auch Einmalaufwendungen für den Abbau von 253 Arbeitsplätzen gehörig.

Allerdings ist Nordex nach eigenen Angaben mit besseren Zahlen ins laufende Jahr gestartet. Der Trend in Europa zur Windenergie lässt die Orderbücher des Hamburger Turbinenbauers anschwellen. Nach einem Auftragsbestand von 700 (Vorjahr: 411) Millionen Euro zum Jahresende legten die Bestellungen im ersten Quartal um 84 Prozent auf 284 Millionen Euro zu, wie Nordex mitteilte. Die gut gefüllten Bücher stimmten den neuen Firmenchef Jürgen Zeschky zuversichtlich, 2012 die Rückkehr in die schwarzen Zahlen zu schaffen. Zudem habe Nordex seine Hausaufgaben gemacht und an der Kostenschraube gedreht, um so den Preisdruck abzumindern.

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Zeschky bekräftigte seine Jahresziele: Demnach peilt Nordex 2012 Erlöse von 1,0 bis 1,1 Milliarden Euro an, nachdem diese im Vorjahr um fünf Prozent auf 921 Millionen geschrumpft waren. Die operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) soll zwischen einem und drei Prozent liegen. Rein rechnerisch wäre das im besten Fall ein operativer Gewinn (Ebit) von 33 Millionen Euro nach einem Verlust von knapp 30 Millionen in 2011.

Nordex-Chef Zeschky will sich auf Windparks an Land ausrichten und die Aktivitäten mit Anlagen auf hoher See in ein Gemeinschaftsunternehmen einbringen. Die Suche nach einem finanzstarken Partner für die Offshore-Aktivitäten sei ebenso auf einem guten Weg wie die für das Asien-Geschäft mit einem großen Versorger, hatte Finanzvorstand Bernard Schäferbarthold Anfang Februar erklärt.

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Die Branche, zu der neben Nordex auch REpower mit seiner Konzernmutter Suzlon sowie Vestas gehören, leidet seit der Wirtschaftskrise unter Überkapazitäten. Vielversprechende Märkte neben Europa sind die USA und Afrika.

Die Aktie des im TecDax gelisteten Unternehmens fiel um 0,5 Prozent auf 4,51 Euro, gegen den leichten Aufwärtstrend im Index. (dapd/Reuters/abendblatt.de)