Der einst führende TV-Geräte-Hersteller lässt seine Fernseher künftig vom Partner TPV in Hongkong bauen. Philips hofft auf neue Gewinne.

Amsterdam. Der Elektronikkonzern Philips lagert endgültig sein Fernsehgeschäft aus. Die TV-Sparte des Unternehmens werde in ein Joint Venture übergehen, das sich zu 70 Prozent im Besitz des Hongkonger Konzerns TPV Technology befindet, teilte Philips am Montag mit. Der Chef des Joint Ventures, Martin de Vries, zeigte sich zuversichtlich, dass das Geschäft letztlich unter die führenden drei TV-Anbieter aufsteigen werde.

Bis wann die Gewinn wieder sprudeln sollen, sagte de Vries nicht. Er verwies aber auf ein ähnliches Gemeinschaftsunternehmen der beiden Firmen bei Monitoren, das zwei Jahre bis zum Turnaround benötigt habe.

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Das jetzt zum Abschluss gekommene Abkommen entspreche in etwa der Vereinbarung, die bereits im November verkündet worden war. Demnach würde Philips mehr als 100 Millionen Euro zu dem Joint Venture beischießen und im Gegenzug dafür mindestens 50 Millionen Euro an Lizenzgebühren pro Jahr erhalten. Fernseher werden weiterhin unter der Philips-Marke verkauft.

Philips ist mit 30 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen beteiligt, die restlichen 70 Prozent hält TPV. Der Firmensitz ist in Amsterdam. Die Vorarbeiten für die Zusammenarbeit dauerten mehr als ein Jahr an, jüngst gab die EU-Kommission grünes Licht für das Gemeinschaftsunternehmen. Philips – einst unter den führenden Herstellern von Fernsehgeräten – geriet wegen der harten Konkurrenz vor allem aus Asien stark unter Druck. Das TV-Geschäft war nur noch Verlustbringer. (dapd/Reuters/abendblatt.de)