Die Buchhandelskette will sich von unrentablen Filialen trennen. 15 von 300 Geschäften droht die Schließung, andere sollen verkleinert werden.

Hamburg. Die größte deutsche Buchhandelsgruppe Thalia steht vor einer Umstrukturierung. Wegen des starken Konkurrenzdrucks durch Onlinehändler wie Amazon will sich das Unternehmen gesundschrumpfen und sich von unrentablen Geschäften trennen. Rund 15 der insgesamt mehr als 300 Filialen sollen geschlossen werden, schreibt Thalia in einer Mitarbeiterinformation, die dem Hamburger Abendblatt vorliegt. "Überall dort, wo das wichtigste Kriterium, dass jede Filiale rentabel arbeiten muss, auf absehbare Zeit nicht zu erfüllen ist und wir dauerhafte Verluste verursachen, müssen wir eine Schließung in Betracht ziehen", heißt es darin. Etliche Geschäfte sollen zudem verkleinert und mit Untermietern oder Shop-in-Shop-Systemen auf eine überschaubarere Fläche schrumpfen. Denkbar ist dabei etwa eine Kooperation mit einem Spielehändler.

Bei dem Sparplan des Unternehmens könne es teilweise zu personellen Auswirkungen kommen, sagte eine Thalia-Sprecherin dem Hamburger Abendblatt. Insgesamt arbeiten 5270 Beschäftigte für die Buchgruppe.

+++ Zukunft von Douglas steht weiter auf dem Prüfstand +++

+++ Jobabbau droht: Thalia will Filialen verkleinern +++

Die Aufsichtsräte des Thalia-Mutterkonzerns, der Einzelhandelsgruppe Douglas, waren an diesem Mittwoch zu einer außerordentlichen Sitzung zusammengekommen, um über die Zukunft des Unternehmens zu beraten und die strategische Planung bis zum Geschäftsjahr 2013/14 vorzustellen. Die Zukunftsbereiche im Buchhandel werden bei der Neuorientierung eher profitieren: Den Internethandel mit Büchern und den Verkauf von digitalen Inhalten für sogenannte E-Reader will Thalia weiter ausbauen. Diese Kanäle seien eine wirtschaftlich wichtige Ergänzung zum stationären Geschäft. Für die gesamte Strategie werde aber zukünftig Profitabilität statt Wachstum im Fokus stehen, heißt es in dem Schreiben. (HA)

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