Genauer Zeipunkt noch unklar. Gewerkschaft der Flugsicherung will 24 Stunden vorher über einen erneuten Arbeitskampf informieren.

Frankfurt/Main. Die Fronten im Tarifkonflikt sind noch immer verhärtet. Reisende müssen sich an Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt wieder auf Flugausfälle und längere Wartezeiten einstellen. Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) kündigte nach dem erneuten Abbruch der Tarifgespräche mit dem Flughafenbetreiber Fraport weitere Streiks an. Die Gewerkschaft werde den Beginn des Ausstands 24 Stunden vorher ansagen, sagte GdF-Verhandlungsführer Dirk Vogelsang am Sonnabend. Damit könnten die knapp 200 Beschäftigten des Flughafen-Vorfelds frühestens am Sonntag die Arbeit niederlegen.

Ein Fraport-Sprecher sagte, bis zum Sonnabendmittag habe es keine Ankündigung der GdF gegeben und der Flugbetrieb laufe normal. Für einen weiteren Streik habe der Flughafen Vorkehrungen getroffen.

+++ Gespräche mit Fraport gescheitert - neue Streiks drohen +++

Die Lotsen und Kontrolleure vom Vorfeld hatten zuletzt fünf Tage lang gestreikt. Dadurch fielen insgesamt etwa 1.200 Flüge von und nach Frankfurt aus. Allerdings hatte Fraport durch den Einsatz von Aushilfen die Abfertigung von mehr als 80 Prozent der Flüge gesichert und den Streik damit weitgehend ins Leere laufen lassen.

Die Gewerkschaft hatte den Ausstand am Mittwoch ausgesetzt, nachdem Fraport in dem festgefahrenen Arbeitskampf ein neues Gesprächsangebot gemacht hatte. Die unterbrochenen Verhandlungen wurden daraufhin am Donnerstag und Freitag fortgesetzt, doch blieben die Fronten letztlich verhärtet.

Das Angebot von Fraport sei schlechter gewesen als vor dem Schlichterspruch, den der Flughafenbetreiber abgelehnt hatte, sagte GdF-Sprecher Matthias Maas. Der Bereich Vorfeldaufsicht sei nicht einmal Teil der Offerte gewesen.

Fraport-Arbeitsdirektor Herbert Mai warf der GdF dagegen vor, diese wolle "trotz unseres guten Angebots weiter überzogene Forderungen durchsetzen“. Das Unternehmen sei "erneut kompromissbereit auf einige der Forderungen eingegangen.“

Nach Angaben des Flughafenbetreibers fordert die GdF bis zu 70 Prozent mehr Lohn für einen Teil der Vorfeld-Beschäftigten. Die Gewerkschaft bestreitet diese Angaben. (dapd)