Die Deutsche Telekom will offenbar als erstes Dax-Unternehmen eine Frauenquote einführen. Der Internet-Bereich soll ausgebaut werden.

Hamburg. Telekom-Chef Rene Obermann will den Konzern laut einem „Spiegel“-Bericht in den kommenden Monaten konsequent zu einem Anbieter von neuen Dienstleistungen rund um die Bereiche Internet, Telefonie und Unterhaltung ausbauen. Dies sei zentraler Bestandteil der neuen Telekom-“Strategie 2.0“, die der Manager am Mittwoch in Bonn vorstellen wolle, hieß es. Laut „Focus“ plant der Konzern außerdem, als erster DAX-Konzern eine Frauenquote einzuführen.

Konkret will Obermann laut „Spiegel“ über die bisherigen Geschäftsbereiche hinaus eine breite Palette neuer Angebote schaffen. Geplant sei beispielsweise die Einführung von Speicherdiensten für private und geschäftliche Daten im Internet. Auch bei der Verkehrsplanung oder bei intelligenten Stromnetzen und den dazugehörenden Anwendungen im Haushalt wolle die Telekom künftig eine gewichtige Rolle spielen.

Die Umsätze der neuen Bereiche sollen laut interner Planung in kurzer Zeit in den Milliardenbereich klettern, wie der „Spiegel“berichtete. Demnach sollen so Teile der wegbrechenden Einnahmen im Telefongeschäft kompensiert werden. Beim Internetfernsehen will die Telekom laut dem Bericht Konkurrenten wie den Münchner Bezahlsender Sky überholen und sich selbst als Marktführer etablieren. Die sogenannte „Strategie 2.0“ hatte Obermann Ende 2009 angekündigt. Mit ihr will der Konzern auf die wachsenden Herausforderungen der Multimedia-Welt antworten. Hintergrund ist die Tatsache, dass die „Grenzen zwischen Internet, Mobilfunk und Fernsehen“ zunehmend verschwinden - darauf wolle sich der Konzern einstellen.

Programm für mehr Frauen in Führungsposition

Laut dem „Focus“ will die Telekom kommende Woche bekanntgeben, dass sie als erster DAX-Konzern eine Frauenquote einführt. Ziel sei es, den Anteil der Frauen im Konzern auf mindestens 30 Prozent zu steigern. Dies soll nicht nur für Führungsposten, sondern auch für alle Neueinstellungen gelten, um langfristig mehr Frauen in leitende Positionen zu bringen. Dazu sagte ein Telekomsprecher auf DAPD-Anfrage, der Konzern wolle den Bericht nicht kommentieren. Man wolle aber „am Montag in Berlin ein wegweisendes Programm für mehr Frauen in Führungsposition vorstellen“.

Telekom-Personalvorstand Thomas Sattelberger hatte dem „Focus“ derartige Pläne bereits Mitte 2009 mit den Worten angedeutet: „Alle Firmen krebsen mit einer Frauenquote von deutlich unter 20 Prozent bei Führungskräften herum. Das muss anders werden. Wenn alle Stricke reißen, werde ich mit meinen Kollegen über Quoten diskutieren.“