Die Deutsche Telekom will ihren Aktionären in den kommenden Jahren eine Mindest-Dividende zahlen.

Bonn. Die Deutsche Telekom will ihren Aktionären in den kommenden Jahren eine Mindest-Dividende zahlen. Vorgesehen sei ein Betrag von mindestens 70 Cent je Anteilsschein für die Jahre 2010 bis 2012, teilte die Telekom am Donnerstag in Bonn mit. Für das vergangene Jahr will der Konzern den Anteilseignern demnach 78 Cent je Aktie geben, obwohl sein Gewinn um mehr als drei Viertel (76,2 Prozent) gegenüber 2008 auf 353 Millionen Euro einbrach.

Der Gesamttopf für Ausschüttungen an die Aktionäre bis 2012 umfasse 10,2 Milliarden Euro – 3,4 Milliarden Euro für jedes Jahr, teilte die Telekom mit. Auch wolle der Konzern in dem Zeitraum eigene Aktien zurückkaufen. Mit der Mindest-Dividende und dem Rückkaufprogramm wolle der Konzern „das Vertrauen in die gute Entwicklung der Deutschen Telekom“ unterstreichen, erklärte Konzernchef René Obermann.

Die Telekom will mit dem Schritt offenbar das Vertrauen von Anlegern zurückgewinnen. Seit Jahren dümpelt der Kurs der Aktie bei zehn Euro. Während der Phase der Internet-Euphorie um die Jahrtausend-Wende war das Papier zeitweise über 100 Euro wert. Dann platzte jedoch die Hightech-Spekulationsblase, und auch die T-Aktie stürzten ab. Zahlreiche Privatanleger, die das als Papier ab Mitte der 90er Jahre gekauft hatten, verloren viel Geld.

Grund für den massiv geschrumpften Gewinn der Telekom im vergangenen Jahr seien Abschreibungen auf Teile des Auslandsgeschäfts, teilte der Konzern mit. Den Wert von Konzernteilen in Großbritannien und Südosteuropa habe die Telekom um 2,3 Milliarden Euro herabsetzen müssen. Dies habe „entscheidenden Einfluss“ auf den Gewinneinbruch gehabt. In Großbritannien ist die Telekom mit ihrer Mobilfunktochter T-Mobile UK aktiv. Auch in Südosteuropa hat der Konzern Mobilfunktöchter.

Ihr seit Jahren laufendes, milliardenschweres Sparprogramm wolle die Telekom in den kommenden Jahren fortsetzen, teilte das Unternehmen mit. Bis 2012 wolle der Konzern seine Kosten um weitere 4,2 Milliarden Euro verringern. Seit Start des Programms 2006 seien bereits Einsparungen von 5,9 Milliarden Euro umgesetzt worden.

Die Telekom verlor 2009 nach eigenen Angaben rund 2,1 Millionen klassische Telefonanschlüsse. Insgesamt 26,3 Millionen Festnetz-Kunde hatte der Konzern demnach 2009. Die Zahl der schnellen Internet-Anschlüsse dagegen stieg um 8,3 Prozent auf rund 11,5 Millionen.

Bei seinem Geschäft mit Fernseh-Anschlüssen über die Internet-Leitung habe die Telekom 2009 ihr Ziel von insgesamt einer Million Vertragskunden erreicht, teilte der Konzern mit. Die Kommunikationsbranche bezeichnet dieses sogenannte IPTV als „Fernsehen der Zukunft“, weil es seinen Zuschauern eine Reihe von Vorteilen bietet. So ist es etwa möglich, das laufende Programm anzuhalten und nach einer Pause fortzusetzen, sich online Filme auszuleihen, Sendungen einfacher aufzunehmen oder Spartensender zu abonnieren. Die Programme laufen normal auf dem Fernseher, für den Empfang ist kein Computer notwendig.