Das war wohl nichts: Die Deutsche Telekom wird es nach eigenen Angaben nicht schaffen, bis Jahresende alle Haushalte mit schnellen Internet-Anschlüssen zu versorgen. Damit gilt eines der wichtigsten Breitbandziele der Bundesregierung als gescheitert. Grund: Probleme bei Mobilfunkausbau.

Die Deutsche Telekom sieht das Breitbandziel der Bundesregierung, bis Ende des Jahres alle Haushalte in Deutschland mit schnellem Internet auszustatten, als gescheitert an. „Wir werden bis Ende des Jahres nicht alle Menschen mit einem Megabit pro Sekunde erreichen können“, sagte Telekom-Deutschland-Chef Niek Jan van Damme. Der Bonner Konzern startet den Ausbau des Mobilfunknetzes mit LTE (Long Term Evolution) nach eigenen Angaben erst Ende des Jahres.

Für den Ausbau benötigt die Telekom neue Frequenzen, deren Versteigerung die Bundesnetzagentur nach WELT-ONLINE-Informationen am 12. April startet. „Wir werden nicht jeden Preis bezahlen“, sagte van Damme. Das Geschäft müsse sich am Ende rechnen.

„Wir haben den Eindruck, dass auch jeder unserer Wettbewerber das verstanden hat. Insgesamt haben sich sechs Unternehmen für die nach Frequenzspektrum größte Versteigerung in der deutschen Geschichte angemeldet, darunter die vier Mobilfunknetzbetreiber und die Stuttgarter Firma Airdata.

Die Bundesregierung hatte in ihrer Breitbandstrategie Ziele für den Ausbau in Deutschland vorgegeben. Bis Ende 2010 sollen demnach alle Haushalte in Deutschland mit mindestens einem Megabit pro Sekunde ausgestattet werden können. Damit wären alle "weißen Flecken" in Deutschland angebnden. Bis 2014 sollen dann drei von vier Haushalten mit mindestens 50 Megabit erreicht werden können.

Experten sind sich darin einig, dass sich alle unterversorgten Regionen in Deutschland bis Ende des Jahres nur mit der neuen Mobilfunktechnologie LTE anbinden lassen. Diese Hoffnung hat die Telekom nun zerschlagen.

Quelle: Welt Online