Die sieben Käuferländer wollen ihr bisheriges Angebot von insgesamt 3,5 Milliarden Euro nicht nachbessern.

Berlin. Im Streit um die Milliardenmehrkosten beim Militärtransporter Airbus A400M zeichnet sich kein Durchbruch ab. Die sieben Käuferländer wollen ihr bisheriges Angebot von insgesamt 3,5 Milliarden Euro nicht nachbessern. Weitergehende Forderungen der Airbus-Muttergesellschaft EADS wurden abgelehnt.

Wie ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums mitteilte, machten die Käuferländer der Industrie am Freitag ein abschließendes Angebot. Darin hielten sie – vorbehaltlich einer parlamentarischen Billigung – an ihrer gemeinsamen Position vom vergangenen Montag fest. Dieses Angebot habe eine Preiserhöhung von insgesamt zwei Milliarden Euro sowie Exportkreditgarantien von 1,5 Milliarden Euro vorgesehen: „Neuverhandlungen bezüglich finanzieller Aspekte oder zusätzliche technische Änderungsvorschläge werden abgelehnt.“

EADS und Länder ringen damit weiter um die Aufteilung der Kosten. Der Rüstungskonzern hatte zuvorin einem Antwortschreiben an die Käuferländer weitere Vorschläge unterbreitet. Zugleich hatte EADS erklärt, es sei noch zu früh, endgültig über das Angebot der Länder - darunter Deutschland als größter Kunde – zu entscheiden. Es müssten noch bestimmte Punkte geklärt werden.

Der Militärtransporter A400M ist derzeit das teuerste Rüstungsprojekt in Europa. Airbus hatte sich 2003 verpflichtet, 180 Maschinen zu einem Festpreis von 20 Milliarden Euro auszuliefern. 60 Flugzeuge will die Bundesregierung als Ersatz für die veralteten Transall-Maschinen abnehmen. Inzwischen haben sich die Kosten enorm erhöht – sie werden auf 27,6 Milliarden Euro geschätzt.

EADS-Chef Louis Gallois und Airbus-Chef Thomas Enders hatten mit dem Ende des A400M-Projekts gedroht, falls die Länder nicht schnell entgegenkämen. Von den 7,6 Milliarden Euro Mehrkosten hat EADS bereits 2,4 Milliarden Euro als Rückstellungen verbucht. Deutschland und die anderen A400M-Kunden würden nach wie vor 3,5 Milliarden Euro übernehmen.