Die Käuferstaaten des A400M sind laut Medienberichten bereit, Mehrkosten für den überfälligen Militärtransporter zu übernehmen.

Hamburg. Im Streit um die Finanzierung des Militärtransporters A400M kommen die Käuferstaaten der Industrie Medienberichten zufolge weiter entgegen. Die Gruppe der Abnehmerländer sei bereit, neben einer Nachzahlung von zwei Milliarden Euro für die Mehrkosten des Projekts weitere 1,5 Milliarden Euro in Form von Kreditbürgschaften zu übernehmen, berichteten die „Financial Times Deutschland“ und die „Süddeutsche Zeitung“ . Auch sehe der Vorschlag der Käuferstaaten noch weiteren Spielraum bis zur endgültigen Festlegung der Details vor, etwa bei möglichen künftigen Preisanpassungen, berichtete die „FTD“.

Teil des neuen Angebotes der Abnehmerländer sei auch, dass der Hersteller Airbus zunächst eine abgespeckte Basisversion bauen soll, hieß es bei der „FTD“. Später könnten demnach dann separate militärische Sonderlösungen für die sieben Käuferstaaten umgesetzt werden. Denkbar sei es, den A400M zunächst mit einer zivilen Zulassung fliegen zu lassen, später dann mit einer militärischen Genehmigung.

Seit Wochen verhandeln Regierungen und Industrie über die Verteilung der massiven Mehrkosten für den A400M und deren Verteilung. Die Airbus-Mutter EADS hat 6,4 Milliarden Euro zusätzlich gefordert, um das Programm finanzieren zu können. Die Staaten hatten sich bislang bereiterklärt, weitere zwei Milliarden Euro in das Projekt zu pumpen; EADS will 800 Millionen Euro schultern.

Die Auslieferung der A400M verzögert sich bereits seit mehr als drei Jahren. Deutschland, Belgien, Großbritannien, Frankreich, Luxemburg, Spanien und die Türkei hatten insgesamt 180 der Propellermaschinen zum Gesamtwert von ursprünglich 20 Milliarden Euro bestellt.

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