General-Motors-Chef Fritz Henderson tritt zurück. Sein Nachfolger wird vorläufig GM-Verwaltungsratschef Ed Whitacre.

New York. Nach nicht einmal einem Jahr tritt Fritz Henderson als Chef des krisengeschüttelten US-Autobauers General Motors (GM) zurück. „Es müssen Veränderungen her“, sagte Verwaltungsratschef Ed Whitacre am Dienstagabend in Detroit. Zu den genauen Gründen des überraschenden Abgangs wollte er sich nicht äußern. Whitacre selbst übernimmt für eine Übergangszeit die Führung des gerade aus der Insolvenz gekommenen Unternehmens. Es werde jedoch nach einem neuen Chef gesucht.

Henderson habe eine „bemerkenswerte“ Leistung vollbracht, indem er das Unternehmen durch eine „außerordentlich schwierige Zeit“ geführt habe, sagte Whitacre. Allerdings seien sich am Dienstag „alle einig gewesen, dass einige Änderungen erforderlich sind“.

Henderson war erst Ende März an die Spitze von General Motors gerückt, nachdem der damalige Konzernchef Rick Wagoner gehen musste. Der 51-Jährige mit dem Spitznamen „Fix-it-Fritz“ (Bring es in Ordnung Fritz) sollte GM wieder auf Kurs bringen, konnte den Autobauer aber nicht vor der Insolvenz retten: In seine Amtszeit fiel im Juni mit dem Konkurs des 101 Jahre alten Traditionskonzerns der größte Bankrott in der Geschichte der US-Industrie.

Vor seiner Berufung auf den Chefposten war Henderson als Chief Operating Officer im GM-Vorstand für das Tagesgeschäft verantwortlich. Bis 2005 war er Chef von GM Europe mit den Marken Opel, Vauxhall und Saab. In seine Zeit fällt der Umbau des Europageschäfts verbunden mit Kostensenkungen und dem Abbau von allein 9.500 Stellen bei Opel.

Henderson, dem der Ruf eines erfahrenen Krisenmanagers vorauseilt, stieg 1984 bei Opel ein und verbrachte verschiedene Stationen im Ausland. Anfang 2006 holte ihn Wagoner als Finanzvorstand an den GM-Firmensitz in Detroit zurück.