91 Millionen Euro hat der Stillstand der Atomkraftwerke Brunsbüttel und Krümmel in den vergangenen drei Monaten den schwedischen Versorger Vattenfall gekostet.
Stockholm/Berlin. "Die Ergebnisse im dritten Quartal sind unter unseren Erwartungen geblieben", sagte Vattenfall-Chef Lars Josefsson gestern in Stockholm nach einem Rückgang des Nettogewinns um 75 Prozent.
Deutschland mit der Tochter Vattenfall Europe ist für mehr als die Hälfte des Geschäfts des fünftgrößten Stromerzeugers in Europa verantwortlich. Im dritten Quartal sank der Nettogewinn auf 826 Millionen Kronen (80 Millionen Euro) von 3,543 Milliarden Kronen im Vorjahreszeitraum. Wegen der Übernahme wichtiger Sparten des niederländischen Rivalen Nuon stieg zwar der Umsatz, zugleich aber auch die Zinsbelastung des staatlichen Konzerns. Josefsson kündigte ein Kostensenkungsprogramm an.
In erster Linie stünden dabei die Investitionen auf dem Prüfstand, die gekürzt oder gestreckt werden müssten. Zudem will sich der Konzern von Beteiligungen trennen, die nicht den Renditeerwartungen entsprechen. In Deutschland stehen die Anteile am Berliner Gasversorger Gasag zum Verkauf. Josefsson rechnet damit, dass Krümmel und Brunsbüttel 2010 wieder ans Netz gehen.