Diese Woche sollen laut der isländischen Pleitebank Kaupthing die eingefrorenen Spargelder zurück gezahlt werden - die Bafin hat die Sperre aufgehoben.

Bonn. Der Weg für die Auszahlung der Sparguthaben von deutschen Kunden der isländischen Pleitebank Kaupthing ist frei. Die im Oktober verhängte Sperre über die Einlagen sei aufgehoben worden, teilte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) am Montag in Bonn mit. Die Behörde halte das sogenannte Moratorium für „nicht mehr erforderlich“.

Grund dafür sei, dass die isländische Regierung in einem Schreiben an die Finanzaufsicht „verbindlich klargestellt habe“, dass die Auszahlung der deutschen Sparer „im Einklang mit dem isländischen Recht und den EU-rechtlichen Anforderungen erfolge“. Erste Rückzahlungen an die Kaupthing-Kunden seien nach Angaben des Instituts für diese Woche veranlasst worden.

Nach Angaben der isländischen Regierung stehe die Kaupthing Bank während der Abwicklung weiter unter der Kontrolle der isländischen Finanzaufsicht FME. Damit seien die Kaupthing Bank und die isländischen Stellen alleine zuständig und verantwortlich für die Abwicklung der Bank und die Auszahlung der Einlagen.

Tausende deutsche Kunden mussten zittern

Die deutsche Tochter der Kaupthing Bank, Kaupthing Edge, hat in Deutschland rund 30.000 Kunden. Sie hatte vor der Finanzkrise offensiv mit hoch verzinsten Konten geworben. Im vergangenen Herbst waren die Einlagen der deutschen Sparer in Höhe von 308 Millionen Euro eingefroren worden, um die verbliebenen Vermögenswerte nach der Verstaatlichung der isländischen Muttergesellschaft zu sichern.

In den vergangenen Monaten wurde zwischen Deutschland und Island heftig um eine Entschädigung gerungen. In anderen europäischen Ländern wurden Kaupthing-Kunden schon früher entschädigt. (AFP/AP)