Nach einem milliardenschweren Rettungspaket für die Bayerische Landesbank will der Bund der Steuerzahler in Bayern Strafantrag gegen den Vorstand stellen. Das risikobehaftete Geschäftsgebahren der Bank mit Verlusten in Milliardenhöhe dürfe nicht ungeahndet bleiben, teilte der Steuerzahlerbund am Montag in München mit.

München. Der Bund der Steuerzahler erhebt Klage gegen den Vorstand der Bayerischen Landesbank: Letztlich müssten die Steuerzahler für das Zehn-Milliarden-Euro-Loch gerade stehen. Daher werde der Verband beim Landgericht München Strafantrag wegen des Verdachts der Untreue stellen.

Dem Bund der Steuerzahler gehe es vor allem auch um mehr Transparenz und eine lückenlose Aufklärung des "finanziellen Desasters", erklärte der Präsident des bayerischen Landesverbands, Rolf von Hohenhau, der den Strafantrag am Dienstag persönlich bei der Münchner Staatsanwaltschaft einreichen wollte.

Die bayerische Landesregierung hatte am Freitag ein 31 Milliarden Euro schweres Rettungspaket für die durch die Finanzkrise in Schieflage geratene Bank auf den Weg gebracht. Neben Garantien für Geschäfte im Wert von 21 Milliarden Euro ist der Kern eine Kapitalerhöhung um zehn Milliarden Euro. Die BayernLB hatte unter der im September abgewählten CSU-Alleinregierung ihr Geschäftsfeld in den vergangenen Jahren zunehmend weltweit ausgedehnt. Deshalb ist sie sowohl von der US-Immobilienkrise als auch von der Bankenkrise in Island stark betroffen.