Der jetztige Kredit soll vor allem den kurzfristigen Liquiditätsbedarf decken. Zuvor hatte die Regierung dem angeschlagenen Immobilienfinanzierer bereits eine Kapitalspritze von 50 Millionen Euro zugesagt.

Frankfurt/Main. Beim neuen Finanzmarktstabilisierungs-Fonds (SoFFin) beantragte die Privatbank einen Bundesbank-Garantie für einen Kredit in Höhe von 15 Milliarden Euro. Das teilte das Unternehmen am frühen Mittwochmorgen in einer Pflichtmitteilung an die Börse mit. Der Antrag sei am Dienstag gestellt worden, es werde mit einer kurzfristigen Entscheidung gerechnet.

Darüber hinaus kündigte Hypo Real Estate an, man werde einen Antrag auf "weitergehende, umfassende Unterstützung einschließlich etwaiger Kapitalmaßnahmen" beim SoFFin stellen. Eine Summe wurde nicht genannt.

Die Verträge über die bisher gewährte Kapitalspritze von rund 50 Milliarden Euro stünden vor dem Abschluss, hieß es. Das Geld von Staat, Bundesbank und deutschen Banken solle bis Mitte November vollständig verfügbar sein. Die Inanspruchnahme des Fonds solle den zusätzlichen Refinanzierungsbedarf der Gruppe absichern, und "damit die Grundlage für deren mittelfristige Repositionierung schaffen", wie es in der Ad-hoc-Mitteilung hieß.

Hypo Real Estate war infolge der Finanzmarktkrise und dem Austrocknen der kurzfristigen Kreditmärkte ins Trudeln geraten und stand vor der Pleite. Vor allem die irische Tochter Depfa hatte sich auf den kurzfristigen Interbankenhandel verlassen. Sie musste durch ein milliardenschweres Rettungspaket von Staat und Banken im September vor dem Aus bewahrt werden. Das Volumen musste nocheinmal aufgestockt werden, nachdem neue Milliardenlöcher bekanntgeworden waren.

Der SoFFin kann Banken Garantien für Kredite gewähren, die sich die Institute untereinander geben. Dafür stehen 400 Milliarden Euro zu Verfügung. Der Fonds kann sich zudem direkt an Finanzinstituten beteiligen und Risikopositionen der Unternehmen erwerben. Konkretes Interesse an der Unterstützung des Fonds hat bisher die BayernLB geäußert, die nach eigenen Angaben 5,4 Milliarden braucht. Die WestLB und die HSH-Nordbank hatten am Wochenende grundsätzlich Interesse signalisiert, Details stehen hier noch nicht fest.