Der Verdacht lautet auf Marktmanipulation, unrichtige Darstellungen nach dem Aktiengesetz und Untreue. Deshalb haben 15 Staatsanwälte, 65 Beamte des Landeskriminalsamts und zwei Beamte der Finanzaufsicht BaFin bei der Hypo Real Estate “umfangreiches Material“ sichergestellt.

München. Es ist eine groß angelegte Razzia: Die Staatsanwaltschaft München hat den angeschlagenen Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) durchsucht. Betroffen gewesen seien Büros der Bank sowie Privaträume und Büros von früheren Vorständen und des ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden der HRE, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Es gehe um den Verdacht auf Marktmanipulation und unrichtige Darstellungen nach dem Aktiengesetz. Geprüft werde auch der Vorwurf der Untreue.

An den Durchsuchungsaktionen seien 15 Staatsanwälte sowie 65 Beamte des Landeskriminalamtes und verschiedener Polizeibehörden beteiligt gewesen. Auch zwei Beamte der Finanzaufsicht BaFin seien hinzugezogen worden. "Bereits jetzt wurde umfangreiches Material sichergestellt", hieß es. Die Sicherung elektronischer Daten dauere noch an.

Die Hypo Real Estate war im Zuge der Finanzkrise in eine existenzielle Notlage geraten und muss mit massiven Hilfsmaßnahmen gestützt werden. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz hatte eine Strafanzeige gegen Verantwortliche des DAX-Konzerns bei der Staatsanwaltschaft München gestellt wegen des Verdachts des Betrugs und der fehlerhaften Kapitalmarktinformation durch die HRE.

Außerdem liege möglicherweise ein Verstoß gegen das Verbot der Marktmanipulation vor, hatten die Aktionärsschützer erklärt. Auch eine Reihe von Privatleuten erstatteten Anzeige mit Verweis auf die Medienberichterstattung.