Es ist schon abenteuerlich, was jetzt mit den vertraulichen Informationen von Kundendaten passiert. Ein Betrüger stiehlt vermutlich eine CD mit 17...

Es ist schon abenteuerlich, was jetzt mit den vertraulichen Informationen von Kundendaten passiert. Ein Betrüger stiehlt vermutlich eine CD mit 17 000 Namen und den dazugehörenden Kontonummern. Ergebnis: Am Ende wird verbotenerweise Geld von Tausenden von Konten abgebucht. Die Beträge sind perfiderweise so gering, dass der Konteninhaber den Verlust oft gar nicht bemerkt.

Begünstigt wird der Betrug dadurch, dass viele Verbraucher zu freizügig mit der Angabe eigener Daten sind. Da werden in Preisausschreiben Alter, Adresse oder die liebste Automarke angegeben, bei Umfragen die Höhe der Blutdruckwerte oder das Lieblingsessen verraten oder am Telefon einem cleveren Anrufer auch die Kontenverbindung mitgeteilt.

Neben den unvorsichtigen Verbrauchern trägt aber auch die Gesetzeslage dazu bei, dass es Betrügern so leicht gemacht wird. Maximal 250 000 Euro Bußgeld riskieren Unternehmen, die illegal Daten weitergeben. Geld, das die großen Firmen der Branche fast schon aus der Portokasse bezahlen können. Das Erfragen von Zahlen und Fakten über nicht zuvor angekündigte Werbeanrufe bei den Verbrauchern ist ebenfalls verboten. Doch Strafen hat es bei Missachtung bislang noch nicht gegeben.

Es fehlt die Abschreckung. Und das in einer Zeit, in der jeder einzelne Mensch durch Internet- und Kreditkartennutzung immer transparenter geworden ist. Es geht dabei nicht darum, das legale Erheben von Daten und das Anfertigen von Kundenprofilen zu verbieten. Aber Datenklau und die illegale Weitergabe von vertraulichen Informationen sind kein Kavaliersdelikt. Das muss auch der Gesetzgeber so sehen und die Strafen drastisch anheben. Und zwar möglichst schnell, denn der Missbrauch mit den vertraulichen Angaben nimmt seit Jahren zu.