PEKING/HAMBURG. Der europäische Flugzeugbauer Airbus erhält aus China einen Riesenauftrag über 150 Jets seiner Erfolgsfamilie A320. Im Gegenzug baut der Konzern in China ein neues Flugzeugwerk. Es ist das dritte Endmontagewerk neben Toulouse und Hamburg. Der Auftrag aus Peking ist nach Listenpreis fast zehn Milliarden Dollar schwer. Das Endmontagewerk soll bis 2009 in der Hafenstadt Tianjin entstehen. Eine Produktionsverlagerung von Europa nach China soll es laut Airbus derzeit aber nicht geben. Vielmehr würden auch die deutschen Werke profitieren, sagte Unternehmenssprecher David Voskuhl. "Aus Hamburg werden beispielsweise Teile des Rumpfes per Schiff nach China geliefert."

"Es wäre naiv zu glauben, dass es langfristig nicht auch zu einer Produktionsverlagerung nach Fernost kommen kann", sagte hingegen Airbus-Betriebsratschef Rüdiger Lütjen. Zudem macht er sich Sorgen über einen Technologietransfer: "Es darf nicht sein, dass wir in Tianjin unsere künftigen Konkurrenten ausbilden."