Dem zweitgrößten deutschen Geldinstitut steht ein Aufstand der Aktionäre ins Haus. Einige Anteilseigner drohen, Vorstandschef Martin Blessing bei der Hauptversammlung am 15. Mai das Vertrauen zu entziehen. Knackpunkt ist die Übernahme der Dresdner Bank.

Frankfurt/Main. Der Commerzbank droht wegen der Übernahme der Dresdner Bank Ärger von Aktionären. Bei der Hauptversammlung am 15. Mai wollen einige Anteilseigner Vorstandschef Martin Blessing das Vertrauen entziehen, wie aus der am Donnerstag veröffentlichten Einladung zum dem Aktionärstreffen in Frankfurt hervorgeht.

Darüber hinaus fordern sie eine Sonderprüfung, die sich auf "sämtliche Fragen des Erwerbs der Dresdner Bank" erstrecken soll.

Vorstand und Aufsichtsrat lehnen beides ab. Es gebe keinen Grund für einen Vertrauensentzug. Blessing habe "jederzeit die Sorgfalt eines ordentlichen und gewissenhaften Geschäftsleiters angewandt". Für die beantragte Sonderprüfung bestehe kein Anlass. Auch die Forderung der Aktionäre, die Bezahlung der Aufsichtsratsmitglieder zu reduzieren, lehnen Vorstand und Aufsichtsrat ab.

Die Aktionäre des DAX-Konzerns sollen bei der Hauptversammlung unter anderem die für den geplanten Staatseinstieg notwendige Kapitalerhöhung genehmigen. Nach Milliardenhilfe des Staates wird der Bund mit 25 Prozent plus eine Aktie größter Einzelaktionär der zweitgrößten deutschen Bank.