Die Folgen der Wirtschaftskrise machen sich auf dem Hamburger Arbeitsmarkt immer stärker bemerkbar: Im März waren 78.845 Menschen in der Hansestadt erwerbslos gemeldet, 5,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch bundesweit haben die Arbeitslosenzahlen im März zugenommen - der erste Frühjahrsanstieg seit 1928.

Hamburg/Nürnberg. Die übliche deutliche Frühjahrsbelebung im März ist im Jahr der Wirtschaftskrise auf dem Arbeitsmarkt ausgeblieben: In Hamburg gibt es 954 mehr Arbeitslose als noch im Februar. Im Vergleich zum Vorjahr sind 4097 Menschen mehr ohne Job. Die Arbeitslosenquote der Hansestadt stieg damit von 8,4 auf 8,8 Prozent.

Auch bundesweit ist die Zahl der Arbeitslosen im März anders als in den Vorjahren gestiegen - der erste Anstieg der Arbeitslosenzahl in einem März seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen im Jahr 1928.

Insgesamt habe die Bundesagentur für Arbeit (BA) 3,586 Millionen Arbeitslose registriert, wie am Dienstag in Nürnberg mitgeteilt wurde. Dies seien 34.000 mehr gewesen als im Februar und 78.000 mehr als vor einem Jahr. Erstmals seit mehr als drei Jahren ist damit die Arbeitslosenzahl auch im Vorjahresvergleich wieder gestiegen.

"Kurzarbeit wirkt stabilisierend"

BA-Chef Frank-Jürgen Weise sagte: "Der konjunkturelle Abschwung wirkt sich zunehmend auf den Arbeitsmarkt aus." Die drei wichtigsten Indikatoren des Arbeitsmarktes hätten sich negativ entwickelt. "Die Arbeitslosigkeit stieg, die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahm ab, und die Arbeitskräftenachfrage ging weiter zurück", sagte Weise. Stabilisierend habe die Kurzarbeit gewirkt.

Die Arbeitslosenquote legte den Angaben zufolge um 0,1 Punkte auf 8,6 Prozent zu. Saisonbereinigt stieg die Erwerbslosenzahl um 69.000, wie es weiter hieß. Banken-Volkswirte hatten im Schnitt eine bereinigte Zunahme um nur 55.000 erwartet.