Die Deutsche Bank gehört zu den größten Nutznießern der milliardenschweren Rettung des US-Versicherungsriesen AIG. Die größte deutsche Bank bekam...
New York. Die Deutsche Bank gehört zu den größten Nutznießern der milliardenschweren Rettung des US-Versicherungsriesen AIG. Die größte deutsche Bank bekam von Mitte September bis Jahresende 11,8 Milliarden Dollar von den 93 Milliarden, mit denen die schwer angeschlagene AIG ihren Verpflichtungen gegenüber Banken nachgekommen ist. Dies geht aus der auf öffentlichen Druck hin offengelegten Empfängerliste hervor.
Demnach rangiert die Deutsche Bank knapp hinter der US-Großbank Goldman Sachs (12,9 Milliarden) und der französischen Societe Generale (11,9 Milliarden). Auf dem siebten Platz steht die Schweizer UBS mit fünf Milliarden Dollar, auf Platz zehn die Dresdner Bank mit 2,6 Milliarden. Auch die DZ Bank und die KfW bekamen Geld.
Die Kreditinstitute waren Kunden von AIG. Sie sicherten sich bei dem Konzern gegen Ausfallrisiken bei Krediten oder anderen Finanzprodukten ab. Nach der Verschärfung der Finanzkrise seit September fielen viele Kredite aus, getroffen wurden auch viele an diese Kredite gekoppelte Wertpapiere. Daher wurden Versicherungszahlungen von AIG an seine Kunden in hohem Umfang fällig, was den US-Konzern in finanzielle Bedrängnis brachte.
US-Notenbank-Chef Ben Bernanke sagte im US-Fernsehen, eine AIG-Pleite hätte das Finanzsystem zum Einsturz gebracht. AIG hat 2008 einen Rekordverlust von 99,3 Milliarden Dollar angehäuft.
In den USA dürften die Zahlungen eine politische Debatte über die Rettungsaktion auslösen, weil damit ein Großteil des Geldes der US-Steuerzahler ins Ausland abgeflossen ist. Die Regierung hat die AIG mit 173 Milliarden Dollar gestützt. Am Wochenende hatten bereits Boni im Umfang von mehreren Hundert Millionen Euro für die Manager der Finanzproduktesparte von AIG für Empörung gesorgt. Die Sparte hatte AIG durch Geschäfte mit faulen Hypothekenkrediten und Kreditausfallversicherungen an den Rand des Kollapses gebracht.