In der Metall- und Elektroinbranche im Norden arbeiten vermehrt Beschäftigte über 55 Jahre. Ein Grund ist der Schwund junger Kräfte.

Hamburg. Die norddeutsche Metall- und Elektroindustrie beschäftigt verstärkt ältere Arbeitnehmer. Im Zeitraum zwischen Juni 2007 und Juni 2011 wuchs die Gruppe der Arbeitnehmer über 55 Jahre in der Branche um mehr als 6100 Beschäftigte auf über 43.800, teilten die Gewerkschaft IG Metall Küste und der Arbeitgeberverband Nordmetall am Montag in Hamburg mit.

Die Beschäftigtenzahl aller anderen Altersklassen stieg im gleichen Zeitraum nur um weniger als 1500. Der Anteil der über 55-jährigen Arbeitnehmer in der Metallindustrie von Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und dem nördlichen Niedersachsen stieg damit von 13,6 auf 15,4 Prozent und liegt leicht über dem Durchschnitt aller Branchen von 14,8 Prozent.

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Die Hauptursache für die Entwicklung sei in der Alterung der Belegschaften zu suchen, heißt es in der gemeinsamen Mitteilung. „Die Richtung stimmt“, sagte Hans-Günter Trepte, Arbeitsmarktexperte bei Nordmetall. „Auch in der Industrie ist es möglich, ältere Arbeitnehmer länger im Job zu halten. Das ist mit Blick auf die Abnahme beim Angebot junger Arbeitskräfte auch notwendig.“

Die Gewerkschaft kritisierte dagegen, dass sich nach wie vor zu wenig Unternehmen mit der Alterung der Belegschaften beschäftigten und damit auf die Erfordernisse der Zukunft vorbereiten. „Voraussetzung für das Gelingen des demografischen Wandels ist, dass die nächsten Jahre dazu genutzt werden, die Arbeitsplätze auch altersgerecht zu gestalten“, sagte Heino Bade von der IG Metall Küste.

Gewerkschaft und Arbeitgeber im Norden veröffentlichen sechs Mal im Jahr einen gemeinsamen Arbeitsmarktmonitor, der von der gemeinsamen Gesellschaft für Strukturentwicklung und Beschäftigung (TGS) in Schwerin erstellt wird. (dpa/abendblatt.de)