Trotz gestiegenen Containerumschlags musste der Hafenkonzern im ersten Quartal einen deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen.

Hamburg. Im ersten Quartal hat die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) trotz eines gestiegenen Containerumschlags einen deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Während der Containerumschlag im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 4,7 Prozent auf 1,7 Millionen Stück wuchs, verringerte sich das Betriebsergebnis (Ebit) um 22,6 Prozent auf 34 Millionen Euro, wie der Logistikkonzern am Dienstag mitteilte.

Der Umsatz ging um ein Prozent auf 286,8 Millionen Euro zurück. Unter dem Strich, also nach Steuern, blieben dem MDAX-Konzern 19,1 Millionen Euro. Das waren sechs Millionen Euro oder 24 Prozent weniger als im Vorjahr.

HHLA-Vorstandsvorsitzender Klaus-Dieter Peters sprach nach dem schwachen Jahresstart von einem „unbefriedigenden Betriebsergebnis“. Hatte Peters im März für 2012 noch mit einem Anstieg von Umsatz und Gewinn in Höhe von fünf Prozent gerechnet, senkte der Konzern nun seine Prognose für das Gesamtjahr und rechnet mit einem Vorsteuergewinn von 200 Millionen Euro.

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Ursache für das schlechte Ergebnis ist Unternehmensangaben zufolge der Umbau eines Containerterminals. Auch die Verzögerungen bei der Elbvertiefung hätten erhebliche Zusatzkosten bei der Schiffsabfertigung zur Folge. Anders als die Containersparte hätten die übrigen Konzernbereiche ihr Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr aber deutlich verbessert.

Angesichts der schlechten Zahlen wurde vonseiten der Opposition Kritik an der HHLA laut. Mit Blick auf das erste Quartal 2012 seien die erheblichen Steigerungen der Vorstandsgehälter im Vorjahr nicht nachvollziehbar, kritisierte die CDU-Fraktion der Hamburger Bürgerschaft. Die Stadt trage als Mehrheitsgesellschafter bei der Entscheidung des Aufsichtsrates der HHLA die Verantwortung. Auch die Fraktion der Linken äußerte ihren Unmut. Der Gewinneinbruch lasse die „saftige Erhöhung der Vorstandsbezüge“ um etwa 59 Prozent „noch fragwürdiger erscheinen“.

Die halbstaatliche HHLA ist mit 75 Prozent Anteil das größte Verladeunternehmen im Hamburger Hafen. Der Konzern betreibt außerdem Bahn- und Straßentransporte in die Zielländer, etwa Polen, Tschechien und Österreich.

(dapd/abendblatt.de)