Hamburg. Wachleute sollen Salafisten und eingeschleuste IS-Kämpfer erkennen. Verfassungsschutz eingeschaltet.
Die Sicherheitsbehörden gehen in Hamburg gegen Anwerbeversuche von Salafisten in Flüchtlingscamps vor. Beamte des Staatsschutzes sollen in Zukunft die Wachleute in den Unterkünften schulen, um islamistische Bestrebungen von innen und außen zu erkennen, wie ein Polizeisprecher auf Anfrage bestätigte. Der Verfassungsschutz hat das Thema ebenfalls im Blick. „Wir haben beim Islamismus und Salafismus in Deutschland eine Herausforderung, vermutlich auf Jahre“, sagte der Leiter des Hamburger Verfassungsschutzes, Torsten Voß.
Wie es von der Polizei heißt, sollen die Schulungen mehrere Zwecke verfolgen. „Das Personal soll allgemein über Salafismus und die salafistische Szene in Hamburg sowie über ihr Vorgehen – etwa mit Koran-Verteilungsaktionen – aufgeklärt werden“, sagte der Sprecher. Die Beamten sollten den Wachleuten konkrete Hinweise mitgeben, wie auf salafistische Aktivitäten zu reagieren ist. Auch die „mutmaßliche Bedrohung von als Flüchtlingen getarnten ISIS-Kämpfern“ soll Bestandteil der Präventionsarbeit sein.
Das Schulungsprogramm wurde nach einer Koran-Verteilung von mutmaßlichen Salafisten an der ehemaligen Notunterkunft in den Messehallen im August erarbeitet. Die städtische Gesellschaft „Fördern & Wohnen“, welche die meisten Hamburger Flüchtlingsunterkünfte betreibt und dafür auch private Sicherheitsfirmen beauftragt, nahm ein entsprechendes Hilfsangebot der Sicherheitsbehörden an.
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