Hamburg. 50 Jugendliche gingen an der Hammer Straße aufeinander los. Bereits am Mittwoch eskalierte in zwei Unterbringungen die Gewalt.
In Hamburger Flüchtlingsunterkünften ist es erneut zu mehreren Großeinsätzen der Polizei gekommen. Am Donnerstag eskalierte gegen 16.37 Uhr ein Streit unter den Bewohnern einer Einrichtung für minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge an der Hammer Straße in Marienthal. Etwa 50 Flüchtlinge gingen aufeinander los und attackierten sich mit Besenstielen, Holzlatten und Metallteilen. Vier Personen wurden verletzt, darunter ein Wachmann der Unterkunft.
Bei der Schlägerei standen sich laut Augenzeugen einzelne Gruppen von Afghanen, Albanern und Syrern gegenüber. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an und nahm fünf Bewohner fest, sowie einen weiteren Flüchtling in Gewahrsam. Die Beamten waren noch bis zum Abend vor Ort, um die Situation zu beruhigen. In der Unterkunft sind insgesamt 130 Jugendliche untergebracht. Die genauen Hintergründe der Massenschlägerei waren am Abend noch unklar.
Ein 13-Jähriger wurde bei der Essensausgabe geschlagen
Bereits am Mittwoch war ein 13 Jahre alter Junge in der Zentralen Erstaufnahme (ZEA) an der Schlachthofstraße in Harburg von einem Mann geschlagen worden. Das Kind ging bewusstlos zu Boden. Es hatte während der Essensausgabe mit einem Roller den Mann angefahren, der dem Jungen sofort mit der Faust ins Gesicht schlug. Ein Notarzt kümmerte sich um den Jungen. Er kam ins Krankenhaus. Der Täter tauchte zunächst unter.
In der Zentralen Erstaufnahme an der Billwerder Straße in Lohbrügge gingen am Mittwochabend mehrere Jugendliche aufeinander los, nachdem es zu einem Gerangel während der Essensausgabe gekommen war. Dabei attackierte ein 17-Jähriger einen Sicherheitsmitarbeiter mit einem Tisch. Ein anderer Bewohner stoppte den Täter. Die Polizei war mit sechs Streifenwagen vor Ort und nahm zwei besonders aggressive Jugendliche in Gewahrsam. Danach beruhigte sich die Situation.