Berlin. Das Wetter bringt am Wochenende gewaltige Regenmassen und Hochwasser. Das Schlimmste könnte noch kommen. Die Entwicklungen am Samstag im Protokoll.
- Schwere Unwetter ziehen über Deutschland hinweg
- In Bayern und Baden-Württemberg kommt es zu Überflutungen, bei Augsburg ist ein Damm gebrochen
- Katastrophenfall in mehreren Orten, Jahrhunderthochwasser droht
- Die Hochwasser-Lage am Samstag im Protokoll
Vielerorts ist es bereits jetzt ein „Jahrhunderthochwasser“: Die Hochwasser-Lage an einigen Flüssen im Süden Deutschlands spitzt sich angesichts heftiger Regenfälle zu. In Bayern riefen die Landkreise Augsburg, Aichach-Friedberg, Günzburg, Donau-Ries, Unterallgäu, Neuburg-Schrobenhausen und Dillingen wegen Überflutungen den Katastrophenfall aus. Die Pegelstände dürften in den kommenden Stunden weiter stark ansteigen. Auch Baden-Württemberg ist betroffen. Menschen wurden in Sicherheit gebracht – teils mit Booten. Für mehrere Landkreise rief der Deutsche Wetterdienst (DWD) die höchste Unwetterwarnstufe aus.
+++ Im Protokoll lesen Sie, wie sich die Unwetter-Lage am Samstag in Deutschland entwickelt hat. Aktuelle News zum Hochwasser in Deutschland lesen Sie in unserem neuen Newsblog. +++
Hochwasser-News von Samstag (1. Juni): Evakuierungen werden vorbereitet
23.30 Uhr: Feuerwehr und Rettungskräfte bereiten im oberbayerischen Schrobenhausen die Evakuierung von 670 Menschen vor. Im Stadtteil Mühlried und einer Gasse entlang des Flusses Weilach sind Radlader und Boote im Einsatz, wie das Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen am Samstagabend mitteilte. Die Behörde richtete außerdem ein Bürgertelefon für Notfälle ein. Die Kommune hatte zuvor den Katastrophenfall ausgerufen. Die Lage ist laut Landrat Peter von der Grün vor allem im südlichen Teil des oberbayerischen Landkreises besorgniserregend.
22.42 Uhr: Auch der Landkreis Freising hat den Katastrophenfall ausgerufen. Vor allem im Bereich der Amper und der Glonn drohen rekordverdächtige Pegelstände, wie das Landratsamt der oberbayerischen Kommune am Samstag mitteilte. Die Behörde fürchtet im Ort Hohenkammer eine großflächige Überschwemmung, ebenso in allen Orten entlang der Amper. Insgesamt haben somit zehn bayerische Landkreise den Katastrophenfall ausgerufen.
21.52 Uhr: Wegen der ununterbrochenen Regenfälle hat nun auch das Landratsamt Dillingen im bayerischen Teil Schwabens den Katastrophenfall ausgerufen. Am Samstagabend spitzte sich die Hochwasserlage an der Zusam zu, einem Zufluss der Donau, wie die Behörde mitteilte. Der örtliche Krisenstab forderte bei der Bundeswehr Hilfe an. Die Fachleute erwarten an dem kleinen Fluss ein hundertjähriges Hochwasser, das vor allem die nahen Orte Buttenwiesen und Wertingen treffen könnte.
Derweil bereiten sich die Behörden auch vor, am Sonntag Wasser aus der stark angeschwollenen Donau in den Riedstrom auszuleiten, das ehemalige natürliche Überschwemmungsgebiet des Flusses. Das Landratsamt appellierte an die örtlichen Bauern, ihre Weidetiere in sicheren Ställen unterzubringen.
„Lage besorgniserregend“ – achte Kommune ruft Katastrophenfall aus
21.05 Uhr: Wegen extremer Regenfälle und drohenden Donauhochwassers hat der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen als achte Kommune in Bayern den Katastrophenfall ausgerufen. Grund ist das Anschwellen der Donau und ihrer Zuflüsse, wie das Landratsamt der oberbayrischen Kommune am Abend mitteilte. Das Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt erwartet für die Nacht zu Sonntag am Pegel Neuburg die Meldestufe 4. Noch dramatischer ist laut Landratsamt die Hochwasserlage an der Paar, einem der Donau-Zuflüsse, sowie an der Weilach, die wiederum in die Paar mündet.
Im Schrobenhausener Stadtteil Mühlried ist die Weilach demnach bereits über die Ufer getreten und hat ein Wohngebiet überflutet. Einsatzkräfte bereiten dort die Evakuierung von Bewohnern vor, wie Landrat Peter von der Grün mitteilte. „Wir müssen alle Kräfte aktivieren und bündeln.“ Die Lage sei besorgniserregend, vor allem im südlichen Teil des Landkreises. Von der Grün betonte, der Schutz von Straßen, Brücken und Wegen stehe zunächst an erster Stelle. „Nur so können die Feuerwehren überhaupt weiterhin zu Einsätzen ausrücken.“
Bundeswehr in Bayern im Einsatz
20.30 Uhr: Bundeswehrsoldaten sind im Kampf gegen das Hochwasser in Bayern im Einsatz. „Die Bundeswehr unterstützt die beiden Landkreise Günzburg und Aichach-Friedberg, nachdem beide Landkreise einen offiziellen Antrag gestellt hatten“, sagte eine Bundeswehr-Sprecherin des Landeskommandos Bayern dem Sender Antenne Bayern am Samstag. „Rund um Günzburg werden Decken und Feldbetten verteilt. Im Landkreis Aichach-Friedberg werden in den nächsten Stunden etwa 50 Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten als „helfende Hände“ erwartet. Außerdem sind dort zwei Lkw der Bundeswehr im Einsatz.“
Wasser auf Fahrbahn – Sperrung auf A3
19.32 Uhr: Die Autobahn 3 in Bayern nahe Regensburg ist auf rund zehn Kilometern zwischen den Anschlussstellen Parsberg und Beratzhausen in beide Richtungen gesperrt. Die Fahrbahn sei teils überflutet, teilte das Polizeipräsidium Oberpfalz am Samstag mit. „Das Wasser drückt von den Feldern auf die Autobahn“, sagte ein Sprecher. Nach Angaben der Verkehrspolizei Regensburg seien Autobahnmeisterei, Feuerwehr und Polizei vor Ort. Der Verkehr werde umgeleitet, sagte ein Sprecher.
Dammbruch bei Augsburg – Weitere Menschen sollen Wohnhäuser verlassen
19.20 Uhr: In mehreren Kommunen des Landkreises Augsburg sind weitere Menschen wegen des akuten Hochwassers angehalten, ihre Wohnungen und Häuser zu verlassen. Die Lage werde sich am Abend im nördlichen Teil des Landkreises noch verschärfen, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes Augsburg. Teile von Batzenhofen, Gablingen, Langweid, Eisenbrechtshofen, Biberbach, Allmannshofen und die gesamte Gemeinde Nordendorf seien betroffen. Wie viele Menschen sich insgesamt in Sicherheit bringen sollen, war zunächst unklar. Allein in der Gemeinde Nordendorf würden allerdings 2 500 Menschen leben, sagte die Sprecherin.
Die Regierung von Schwaben hat eine Notunterkunft an der Messe Augsburg eingerichtet. Weitere Informationen zu den betroffenen Ortsteilen der Gemeinden und zur Lage im Landkreis können über den Liveticker des Landratsamtes im Internet abgerufen werden.
Zuvor hatten im Landkreis bereits Bewohner in bestimmten Straßenzügen des Ortes Diedorf ihre Wohnhäuser verlassen müssen, weil ein Deich und ein Damm gebrochen waren. Die Maßnahmen seien vorerst abgeschlossen, teilte die Sprecherin mit. In der Diedorfer Schmuttertalhalle seien zunächst rund 70 Menschen untergebracht worden.
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte sich am Samstag selbst ein Bild von der Lage vor Ort gemacht. Er dankte bei seinem Besuch in Diedorf insbesondere den Hilfskräften und Behörden.
Zahlreiche Einsätze in Ostthüringen durch Starkregen und Gewitter
Starkregen und Gewitter haben zahlreiche Feuerwehreinsätze in Ostthüringen ausgelöst. Das teilte die Leitstelle Gera mit. Besonders betroffen war demnach der Bereich um Ronneburg im Landkreis Greiz. Dort kam es zu überfluteten Straßen, Feldern und vollgelaufenen Kellern. Auch im Geraer Stadtteil Liebschwitz sei ein kleinerer Bach übergelaufen. Zuvor hatte der MDR darüber berichtet. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ist für Samstag mit örtlich auftretendem Starkregen mit 25 bis 40 Litern Niederschlag pro Quadratmeter binnen kurzer Zeit, Hagel und stürmischen Böen zu rechnen. Zudem galt am Samstag für den Kreis Altenburger Land vorübergehend eine Warnung vor starken Gewittern, die am Nachmittag aber wieder aufgehoben wurde. Am Abend warnte der DWD erneut vor starkem Gewitter in dem Landkreis. Demnach können voraussichtlich bis 20.00 Uhr Niederschlagsmengen um 25 Liter pro Quadratmeter pro Stunde sowie Windböen mit Geschwindigkeiten bis 60 Kilometer pro Stunde auftreten.
Jahrhunderthochwasser an mehreren Pegeln im Südwesten
18.26 Uhr: Der Dauerregen im Südwesten hat zu Pegelständen geführt, wie sie statistisch gesehen nur einmal in mehr als hundert Jahren erreicht werden. So führten am Samstagnachmittag die Donaunebenflüsse Umlach in Ummendorf, Rottum in Laupheim (beide Kreis Biberach), Wurzacher Ach in Leutkirch-Reichenhofen (Kreis Ravensburg) und Weihung in Unterkirchberg (Alb-Donau-Kreis) so viel Wasser wie bei einem Jahrhunderthochwasser.
Der Bodenseekreis rechnet mit weiteren starken Regenfällen. Insbesondere an der Schussen sei die Lage weiterhin angespannt. Auch für Argen, Rotach und Seefelder Aach könne keine Entwarnung gegeben werden. Die Bundesstraße 30 wurde an der Lochbrücke in Meckenbeuren gesperrt, da sich viel Treibholz an der Brücke gesammelt hatte und mit einem Bagger entfernt werden musste.
Bergsteiger von Zugspitze gerettet
Mehrere Gruppen von Bergsteigern waren am Samstag an der Zugspitze im Schneetreiben in Not geraten. Am Nachmittag seien die Bergsteiger von der Bergwacht wohlbehalten zum Gletscherrestaurant Sonnalpin am Zugspitzplatt begleitet worden, teilte die Bergwacht mit. Die Bergsteiger hätten sich trotz Dauerregens im Tal und massiven Schneefalls in den Bergen zu Deutschlands höchstem Gipfel aufgemacht, berichtete der Bayerische Rundfunk. Dort türmten sich die Schneemassen demnach teilweise zwei Meter hoch, die Sichtweite betrug nur etwa 100 Meter.
Aus mehreren Gruppen seien Notrufe abgesetzt worden, teilte ein Sprecher der Bergwacht weiter mit. Sie seien aufgrund von Witterung und Neuschnee auf etwa 2500 Metern Höhe etwa 900 Meter vor dem Sonnalpin nicht mehr weitergekommen.
Hochwasser dringt in Wasserwerk ein – Menschen müssen Wasser abkochen
17.34 Uhr: In ein Wasserwerk im baden-württembergischen Wiesensteig ist Hochwasser eingedrungen. Dies teilte die Kommune am Samstag auf ihrer Internetseite mit. In der gesamten Stadt Wiesensteig gilt daher ein Abkochgebot - das heißt, Wasser soll vor dem Benutzen abgekocht werden. Die Stadt Wiesensteig (Kreis Göppingen) mit ihren rund 2100 Einwohnern ist ein staatlich anerkannter Erholungsort und liegt eingebettet im oberen Talstück der Fils.
Die gesamte Gemeinde sei von dem Vorfall betroffen, teilte das Landratsamt Göppingen mit. Es würden alle notwendigen Maßnahmen ergriffen, um die Bevölkerung zu schützen. Durch eine Chlorung werde das Trinkwasser und das Leitungsnetz desinfiziert.
Hochwasser in Memmingen: Gefängnis evakuiert
17.01 Uhr: Die Justizvollzugsanstalt in Memmingen (Bayern) musste evakuiert wurden. Das berichtet die „Bild“-Zeitung. Offenbar drohte der in unmittelbarer Nähe verlaufene Bach, das Gefängnis zu überfluten. Die bis zu 150 Insassen seien in andere Haftanstalten gebracht worden.
Bergsteiger sitzen nach massivem Schneefall auf Zugspitze fest
16.34 Uhr: In den Bergen gab es massiven Schneefall - trotzdem machte sich eine Gruppe von 26 Menschen auf, die Zugspitze zu besteigen, wie der Bayerische Rundfunk unter Berufung auf die Bergwacht Garmisch-Partenkirchen berichtete. Die Gruppe hänge unterhalb der Zugspitze fest; mehrere Mannschaften der Bergwacht seien ausgerückt.
Katastrophenfall auch in Landkreisen Donau-Ries und Unterallgäu
16 Uhr: Der Katastrophenfall gilt nun auch in den bayerischen Landkreisen Donau-Ries und Unterallgäu. In Babenhausen im Unterallgäu fiel teilweise das Handynetz aus. Wer Hilfe brauche und keinen Notruf absetzen könne, solle ein weißes Laken oder Tuch zum Fenster heraushängen oder - wenn möglich - sich am Fenster bemerkbar machen, um auf seine Notlage aufmerksam zu machen, teilte das Landratsamt mit. In Babenhausen waren Menschen bereits mit Schlauchbooten aus ihren Häusern geholt worden.
Im Landkreis Donaus-Ries werde aktuellen Wetterprognosen zufolge weiter mit Regenfällen gerechnet, der Scheitelpunkt mit den höchsten prognostizierten Pegelständen werde nach aktuellen Informationen für den Montag erwartet, erläuterte das Landratsamt in Donauswörth. Vor allem die Donau werde in den nächsten Stunden stark steigen. Weitere Maßnahmen wie etwa Evakuierungen könnten nötig werden, hieß es. Darüber werde rechtzeitig informiert.
Regen in Bayern lässt Pegel auf Meldestufe 4 steigen
15.45 Uhr: Der extreme Dauerregen hat in Schwaben an mehreren Pegeln ein Hochwasser mit Überschreitungen der Meldestufe 4 verursacht. Am Samstag dehnte sich der extrem ergiebige Dauerregen nach Oberbayern aus. Auch in Niederbayern und der Oberpfalz schwellen Flüsse zunehmend an.
Überschreitungen der Meldestufe 4 meldeten die Pegel Neu-Ulm Bad Held (Donau), Hasberg (Mindel), Fleinhausen (Zusam), Fischach (Schmutter), wie der Hochwassernachrichtendienst (HND) am Samstagnachmittag mitteilte. Auch in Dasing (Paar) soll Meldestufe 4 erreicht werden. Das gilt auch für den Fluss Regen in Cham in der Oberpfalz. Hundertjährliche Hochwasser weisen laut HND Nattenhausen (Günz) und Dasing (Paar) auf.
Evakuierung wird vorbereitet – Lebensgefahr durch Fluten
15.06 Uhr: Nach dem Dammbruch im schwäbischen Landkreis Augsburg werde eine Evakuierung im Diedorfer Ortsteil Anhausen vorbereitet, teilte das Landratsamt mit. „Es ist nicht mehr ausreichend, sich in höhere Stockwerke zu begeben.“
In Burgwalden war ein Damm gebrochen und ein Deich am Anhauser Weiher gab nach. Alle Bewohnerinnen und Bewohner der betroffenen Bereiche sollten sich unverzüglich innerhalb der nächsten Stunde selbstständig in die Diedorfer Schmuttertalhalle begeben. Die Behörden riefen auch auf, sich von Bahnunterführungen fernzuhalten. Teils könnten Fluten dort abfließen. Es bestehe Lebensgefahr.
Dammbruch bei Augsburg – Menschen werden in Sicherheit gebracht
14.16 Uhr: Im schwäbischen Landkreis Augsburg sind am Samstagmittag ein Deich und ein Damm gebrochen. Das teilte das Landratsamt mit. Bewohner in bestimmten Straßenzügen in dem Ort Diedorf müssen ihre Wohnhäuser verlassen.
Katastrophenfall auch im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm
14.13 Uhr: Mit Pfaffenhofen an der Ilm hat der fünfte bayerische Landkreis den Katastrophenfall ausgerufen. Der Schritt sei notwendig „aufgrund der weiter steigenden Pegel der Flüsse, insbesondere der Paar, und um die Hilfeleistungen bestmöglich koordinieren und bewältigen zu können“, teilte Landrat Albert Gürtner am Samstag mit. Zuvor hatten bereits die Landkreise Günzburg, Augsburg, Aichach-Friedberg und Neu-Ulm den Katastrophenfall erklärt. Den Angaben nach lag der Pegelstand der Ilm bei 1,01 Meter, die Donau in Vohburg wies 5,07 Meter und die Paar in Manching 1,27 Meter auf. Im südlichen Landkreis habe es aufgrund der heftigen Niederschläge Schäden gegeben.
Menschen mit Hubschrauber aus Häusern gerettet
13.18 Uhr: In Fischach im schwäbischen Landkreis Augsburg haben Helfer Menschen mit einem Hubschrauber aus ihren von den Fluten eingeschlossenen Häusern gerettet. Die Bewohner hätten auf andere Weise ihre Häuser nicht mehr verlassen können, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes. Laut Polizei trat dort die Schmutter weit über die Ufer. Es seien auch Boote und Wasserwacht unterwegs, um Menschen aus umspülten Häusern zu holen. Am frühen Nachmittag werden Ministerpräsident Markus Söder und Innenminister Joachim Herrmann vor Ort erwartet. Die beiden CSU-Politiker wollen sich selbst ein Bild von der Lage machen, wie das Innenministerium mitteilte.
Hochwasser dringt in das Wasserwerk von Wiesensteig ein
13.09 Uhr: In ein Wasserwerk im baden-württembergischen Wiesensteig ist Hochwasser eingedrungen. Dies teilte die Kommune am Samstag auf ihrer Internetseite mit. In der gesamten Stadt Wiesensteig gilt daher ein Abkochgebot - das heißt, Wasser soll vor dem Benutzen abgekocht werden. Die Stadt Wiesensteig (Kreis Göppingen) mit ihren rund 2100 Einwohnern ist ein staatlich anerkannter Erholungsort und liegt eingebettet im oberen Talstück der Fils.
Zugausfälle in Süddeutschland wegen Unwetter
13.07 Uhr: Wegen der heftigen Unwetter in Süddeutschland ist es am Samstag zu Störungen und Zugausfällen im Bahnverkehr gekommen. Besonders zwei ICE-Strecken waren beeinträchtigt, wie eine Bahnsprecherin sagte. Zwischen München, Bregenz und Zürich fuhren wegen des Hochwassers den ganzen Samstag keine Züge mehr. Die Strecke zwischen Ulm und Augsburg war ebenfalls betroffen, die dortigen Fernzüge der Verbindung zwischen Stuttgart und München wurden über Ansbach umgeleitet. Weitere Informationen sollten auf der Internetseite der Bahn veröffentlicht werden.
Katastrophenfall auch im Landkreis Neu-Ulm
13.03 Uhr: Neben den Landkreisen Günzburg, Augsburg und Aichach-Friedberg gilt auch im Landkreis Neu-Ulm der Katastrophenfall. Hintergrund seien mehrere Einsatzschwerpunkte im gesamten Landkreis, teilte das Landratsamt am Samstag mit. Vor allem im südlichen Landkreis mit den Flüssen Roth, Osterbach und Biber habe sich die Lage zugespitzt.
Besonders betroffen seien die Gemeinden Roggenburg, Oberroth, Unterroth sowie der Markt Buch mit dem Mühlenweiher in Nordholz. Im Mühlenweiher steige das Wasser kontinuierlich. Dort seien mehrere Hochleistungspumpen im Einsatz. Zudem wurde der Weiher mit Sandsäcken gestützt. Aktuell wird geprüft, ob sicherheitshalber zwei Anwesen in der Nähe geräumt werden müssen. Dabei handelt es sich um ein Wohnhaus sowie ein landwirtschaftliches Anwesen mit Pferden. Die Pferde wurden von dem Hof weggebracht.
Teils wurden Sandsäcke verbaut, um Wohngebäude zu schützen. Es drohten Überflutungen von Wohngebieten. In Unterroth kam es auch zum Stromausfall. 1500 Sandsäcke wurden bereits verbaut. Weitere 4000 Sandsäcke seien angefordert. Im Landkreis seien mehrere Hundert Einsatzkräfte im Einsatz.
Schule im Bodenseekreis überflutet
12.50 Uhr: Eine Schule im baden-württembergischen Meckenbeuren ist überflutet worden. Dies teilte am Samstag ein Sprecher des Kreisfeuerwehrverbands mit. Die Schule im Ortsteil Kehlen in Meckenbeuren im Bodenseekreis sei nicht mehr zu halten gewesen. Auch die verbauten Sandsäcke hätten das Wasser nicht aufhalten können. Die Schule sei deshalb aufgegeben worden. Die Schussen sei über die Ufer getreten. Ihr Pegel scheine nun jedoch nicht mehr zu steigen, sagte der Sprecher.
Landesamt: Hochwasserwarnung für mehrere Flüsse in Sachsen aktiv
12.38 Uhr: Wegen des Dauerregens und angekündigter Gewitter besteht für einige Teile Sachsens die Gefahr lokaler Sturzfluten und kleinräumiger Hochwasser. Insbesondere an den Hochwassermeldepegeln in den Flussgebieten der Oberen Weißen Elster und Mulde ist ein Ansteigen der Wasserstände bis in den Bereich der Alarmstufen 1 und 2 möglich, wie das Landeshochwasserzentrum am Samstag mitteilte. Bei wiederholt auftretenden Starkniederschlägen in kurzer Zeit sind vereinzelt auch Überschreitungen der Richtwerte der Alarmstufe 3 nicht auszuschließen. Bis zum Samstagmittag waren aber keine Hochwassermeldegrenzen überschritten worden.
Für den sächsischen Abschnitt der Elbe sei erst ab Sonntag eine konkrete Einschätzung der zu erwartenden Hochwassersituation möglich, hieß es weiter. Bislang werden vom Hydro-Meteorologischen Institut in Prag für die tschechischen Elbe- und Moldaupegel steigende Wasserstände vorhergesagt.
Campingplatz am Rhein wegen Hochwasser geräumt
12.03 Uhr: Im baden-württembergischen Waldshut-Tiengen ist wegen der Hochwassergefahr ein Campingplatz geräumt worden. Am Freitagabend drohte der Rhein über das Ufer zu treten, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Demnach standen Wohnmobile direkt am Ufer und mussten deshalb vorsorglich weggefahren werden. Am Samstag sei dann ein Parkplatz eines Schwimmbads in der Nähe des Campingplatzes überflutet worden.
Söder und Herrmann fahren ins Hochwassergebiet
11.44 Uhr: Ministerpräsident Markus Söder und Innenminister Joachim Herrmann reisen am Samstag in das schwäbische Hochwassergebiet. In Fischach im schwäbischen Landkreis Augsburg wollen sich die beiden CSU-Politiker am frühen Nachmittag selbst ein Bild von der Lage machen, wie das Innenministerium mitteilte. Aufgrund der ergiebigen Niederschläge spitzt sich die Hochwasserlage insbesondere auch im Bereich Schwaben zu. Nach dem Landkreis Günzburg haben inzwischen auch die Landkreise Augsburg und Aichach-Friedberg den Katastrophenfall ausgerufen. Wegen der anhaltenden Regenfälle ist weiträumig mit weiter steigenden Pegelständen zu rechnen.
Teils 130 Liter und mehr pro Quadratmeter binnen 24 Stunden
11.25 Uhr: Bei den heftigen Niederschlägen in Bayern und Baden-Württemberg sind teils Regenmengen von 130 Litern und mehr pro Quadratmeter gefallen. Seit 8 Uhr am Freitag sind im bayerischen Sigmarszell-Zeisertsweiler nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach vom Samstag 135 Liter binnen 24 Stunden gefallen. In Kißlegg in Baden-Württemberg seien es 130 Liter gewesen. In mehreren Städten in den beiden Bundesländern kamen bis zum frühen Samstagmorgen Niederschlagsmengen von mehr als 100 Litern pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden zusammen.
Katastrophenfall auch im Landkreis Aichach-Friedberg
10.52 Uhr: Nach den Landkreisen Günzburg und Augsburg gilt auch im Landkreis Aichach-Friedberg der Katastrophenfall. Örtliche Überflutungen im Landkreis hätten über Nacht stark zugenommen, teilte das Landratsamt am Samstag mit. Um die Hilfeleistungen bestmöglich koordinieren und bewältigen zu können, habe Landrat Klaus Metzger (CSU) den Katastrophenfall ausgerufen.
Die Lage im Landkreis sei gebietsweise dramatisch, vor allem Dasing, Kissing und Ortsteile von Friedberg seien schwer betroffen. „Deshalb habe ich entschieden, den K-Fall auszurufen. Wir müssen alle Kräfte aktivieren und bündeln, um den Menschen bestmöglich zu helfen“, schrieb Metzger. „Viel Kraft allen!“
Im gesamten Kreisgebiet seien die Feuerwehren im Einsatz. Aktuell seien mehr als 200 Kräfte im Einsatz, die seit Einrichten der Kriseneinsatzzentrale mindestens 200 Einsätze abgearbeitet haben.
Regen in Bayern lässt Pegel auf Meldestufe 4 steigen
10.47 Uhr: Der extreme Dauerregen hat in Schwaben an mehreren Pegeln ein Hochwasser mit Überschreitungen der Meldestufe 4 verursacht. In einigen Ortsteilen drohten Überflutungen, teilte der Hochwassernachrichtendienst Bayern am Samstagmorgen mit. Besonders betroffen waren Günz, Mindel, Zusam und Schmutter. Der Niederschlagsschwerpunkt seit Freitag reichte vom Landkreis Lindau über den Landkreis Unterallgäu bis zum Landkreis Aichach-Friedberg - mit Spitzenwerten um 135 mm.
Teilweise wurden Werte eines Jahrhunderthochwassers erreicht. Davon betroffen seien die Pegel Nattenhausen/Günz und Dasing/Paar. Ein hundertjährliches Hochwasser (HQ100) ist eine rechnerische Größe und bezeichnet ein Hochwasser, das im statistischen Mittel einmal in hundert Jahren erreicht oder überschritten wird.
Auch an der oberen Donau ist ein größeres Hochwasser entstanden. Der Pegel Neu Ulm/Bad Held habe die Meldestufe 3 überschritten und werde im Tagesverlauf den Bereich der Meldestufe 4 erreichen. Auch in anderen Teilen Bayerns regnete es stark, Flüsse und Bäche schwollen an. Der Pegel Eching/Windach befinde sich in Meldestufe 3. Im Tagesverlauf könnten weitere Pegel an Isar, Loisach und Ammer die Meldestufen überschreiten. An der Glonn und der Sempt könnte Meldestufe 3 erreicht werden. Im Ampereinzugsgebiet könne dies am Sonntag der Fall sein.
Jahrhunderthochwasser im Landkreis Günzburg erreicht
10.25 Uhr: Im schwäbischen Landkreis Günzburg sind am Samstag die Pegelstände eines Jahrhunderthochwassers erreicht worden. Das teilte das zuständige Landratsamt mit. In der Nacht zum Samstag seien weitere Sandsäcke gefüllt worden. Bereits am Vortag hatte der Landkreis vorsorglich zusätzliche 15.000 Sandsäcke befüllen lassen. Der Landkreis befinde sich in einem engen Austausch mit den Kommunen, den örtlichen Feuerwehren und dem Technischen Hilfswerk.
Ein hundertjährliches Hochwasser ist eine rechnerische Größe und bezeichnet ein Hochwasser, das im statistischen Mittel einmal in hundert Jahren erreicht oder überschritten wird.
Laut einer Sprecherin des Wasserwirtschaftsamtes Donauwörth werden am Samstag an Günz, Mindel und Schmutter entsprechende Wasserstände erwartet. In Donauwörth könnte die Meldestufe am Sonntagabend oder in der Nacht zu Montag erreicht werden.
Das Landratsamt Günzburg rief die Menschen auf, sich von Gewässern fernzuhalten und Anweisungen der Einsatzkräfte zu beachten. In den betroffenen Gebieten müsse unter anderem mit Stromausfällen gerechnet werden.
Landkreis Augsburg ruft Katastrophenfall aus
10 Uhr: Der schwäbische Landkreis Augsburg hat wegen der extremen Regenfälle und der steigenden Wasserstände den Katastrophenfall ausgerufen. Es sei damit zu rechnen, dass die Pegelstände in den kommenden Stunden weiter stark ansteigen, teilte das Landratsamt am Samstag mit. Insbesondere die Gemeinden Fischach und Langenneufnach werden demnach betroffen sein.
Der Schnerzhofer Weiher sowie ein Staubecken bei Langenneufnach konnten den Angaben zufolge die Wassermassen nicht mehr aufnehmen und laufen aktuell in die Neufnach. Überdies hätten die Flüsse Schmutter bei Fischach und die Zusam bei Fleinhausen die Meldestufe 4 erreicht; einige Straßen im Landkreisgebiet seien überflutet. Am Vortag hatte bereits der Landkreis Günzburg den Katastrophenfall ausgerufen.
Rund 150 Menschen sollen im Landkreis Unterallgäu Häuser verlassen
9.49 Uhr: Wegen der sich zuspitzenden Hochwasserlage sind im schwäbischen Landkreis Unterallgäu rund 150 Menschen aufgerufen, freiwillig ihre Häuser zu verlassen. Allein in der Ortschaft Babenhausen seien rund 100 Menschen betroffen, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes am Samstag. Weitere 50 Anwohner sollen im Ortsteil Zell in Bad Grönenbach sowie in Dirlewang ihrer Häuser verlassen. Die Menschen sollten teils mit Booten geholt werden.
Die Behörden gingen davon aus, dass die Wasserstände eines Jahrhunderthochwassers erreicht werden. Die Dammbereiche würden überflutet, die Hochwasserrückhaltebecken seien größtenteils voll, sagte Landrat Alex Eder (FW). Es habe bis zum Morgen rund 225 Einsätze wegen vollgelaufener Keller und Straßenüberflutungen gegeben. „Wir raten dringend, nicht mehr in den Keller zu gehen und nicht in Autos steigen“, mahnte der Landrat die Menschen in den betroffenen Gebieten.
Wetterdienst warnt vor „extremen Dauerregenunwetter“
9.25 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt weiter vor einem „extremen Dauerregenunwetter“ im Süden Deutschlands und in der Landesmitte. Niederschlagsmengen zwischen 50 und 100 Liter pro Quadratmeter seien zu erwarten, örtlich sogar 150 l/qm in 36 bis 48 Stunden. Die Meteorologen schreiben in ihrer Wetterprognose: „In Teilen Oberschwabens, des Allgäus sowie im Nordstau der Schwäbischen Alb bis heute Mittag gebietsweise 80 bis 130 l/qm in 24 Stunden (extremes Unwetter).“ Hinzu kommen laut DWD kräftige Gewitter mit Starkregen, unter anderem in Südbrandenburg, dem südlichen Sachsen-Anhalt, Sachsen und bis zum Abend über Thüringen bis nach Nordbayern und das nördliche Baden-Württemberg.
Aktuelle Hochwasser-Warnungen im Überblick
9.10 Uhr: Das „Länderübergreifende Hochwasser Portal“ (LHP) informiert über die aktuellen Pegelstände und die Hochwasser-Lage in ganz Deutschland. Warnungen vor einer „sehr hohen Hochwassergefährdung“ werden derzeit für diese Bereiche ausgegeben (auf der Karte lila eingefärbt):
- Einzugsgebiet der Donauzuflüsse Riß, Rottum, Rot sowie Illerzufluss Aitrach
- Einzugsgebiet der Bodenseezuflüsse Argen, Schussen, Rotach
- Einzugsgebiet der Donauzuflüsse Ablach, Ostrach, Kanzach
Die Hochwasser-Situation im Detail und aktuelle Pegelstände sind der Website des LHP zu entnehmen.
Elementarschäden pflichtversichern? Was Eigentümern droht
9 Uhr: Die aktuelle Hochwasser-Lage hat zum Teil schwerwiegenden Folgen. Denn gerade Starkregen, aber auch Hochwasser verursacht bei Betroffenen häufig hohe Schäden. Nun debattieren Politik und Versicherer über eine Pflicht zur Versicherung von Gebäuden gegen diese Elementarschäden. Die wichtigsten Fragen dazu lesen Sie in unserem Überblick:
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Leichte Entspannung bei Hochwasser-Lage in Region Oberschwaben
8.35 Uhr: Nach einer angespannten Nacht hat sich die Hochwasser-Lage in Oberschwaben und am Bodensee leicht entspannt. „Trotz anhaltenden Dauerregens sind die befürchteten Überflutungen durch Scherzach und Schussen in der Nacht ausgeblieben“, teilte die Stadt Weingarten am Samstagmorgen mit. Es gebe zwar leichte Entwarnung, aber die Lage sei weiter angespannt, sagte eine Sprecherin. Im Laufe des Vormittags wolle man sich mit der Feuerwehr weiter besprechen.
In Weingarten bei Ravensburg war Bewohnern am Freitagabend geraten worden, bei Verwandten und Freunden außerhalb der von steigenden Pegelständen gefährdeten Gebiete zu übernachten und Kellerräume und Untergeschosse zu meiden.
Im wenige Kilometer entfernten Meckenbeuren im Bodenseekreis habe sich die Lage auch etwas entspannt, sagte ein Feuerwehrsprecher. „Ich denke, der Zenit ist nach Mitternacht überschritten gewesen.“ Aktuell würden aber noch Einsätze laufen. Wegen akuter Überflutungsgefahr wurde rund 1300 Menschen geraten, ihr Zuhause zu verlassen.
Eine Schule sei mit Sandsäcken gesichert worden, weil noch nicht klar sei, ob die Schussen an der Stelle überlaufen werde, sagte der Sprecher. Generell gehe man aber davon aus, dass die Pegelstände wieder etwas sinken könnten, da viel Wasser schon abgeflossen sei, etwa in den Bodensee.
Über 100 Liter pro Quadratmeter – Dauerregen im Süden Deutschlands
5.39 Uhr: Im Süden Deutschlands geht weiterhin Dauerregen in beträchtlichen Mengen nieder. Im schwäbischen Sigmarszell im Landkreis Lindau etwa fielen innerhalb eines Tages rund 128 Liter Regen pro Quadratmeter. Auch in fünf weiteren Städten in Bayern und Baden-Württemberg kamen bis zum frühen Samstagmorgen Niederschlagsmengen von mehr als 100 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden zusammen, wie ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sagte.
Im bayerischen Ottobeuren im Landkreis Unterallgäu waren es rund 108 Liter sowie in Weiler-Simmerberg im Landkreis Lindau circa 104 Liter. In Baden-Württemberg war Wangen im Allgäu (Landkreis Ravensburg) der Ort mit dem meisten Regen, dort fielen rund 108 Liter pro Quadratmeter. In Kißlegg waren es rund 105 Liter.
Der Dauerregen hat vielerorts die Wasserstände der Flüsse ansteigen lassen. Vor allem große Teile Baden-Württembergs und Bayerns erwartet ein Wochenende mit erheblichem Dauerregen. Laut DWD gilt vielerorts weiterhin die höchste Warnstufe.
Überflutete Keller und Straßen in Schwaben
5.09 Uhr: Infolge des Dauerregens ist der Fluss Zusam im Landkreis Augsburg über die Ufer getreten und hat in der Marktgemeinde Straßen überspült und einige Keller geflutet. Es habe aber weder große Schäden noch Verletzte gegeben, teilte die Polizei am frühen Samstagmorgen mit. Die Zusam erreichte laut dem Hochwassernachrichtendienst Bayern am Pegel Fleinhausen in der Nacht die Meldestufe drei von vier.
Erste Evakuierungen in Lindau
00.27 Uhr: In Lindau am Bodensee waren am Freitagabend bereits erste Straßen und Unterführungen überflutet worden und der Stadtbus-Verkehr musste eingestellt werden. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk seien im Dauereinsatz, sagte eine Sprecherin der Stadt. Aus einem Mehrfamilienhaus mussten Bewohner evakuiert werden, da durch eingedrungenes Wasser die Möglichkeit eines Kurzschlusses bestanden habe.
Unwetter-News von Freitag (31. Mai): Empfehlung für Meckenbeuren: 1300 Menschen sollen Häuser verlassen
21.07 Uhr: Wegen akuter Hochwassergefahr wird rund 1300 Menschen in Meckenbeuren im Bodenseekreis geraten, ihr Zuhause zu verlassen. Es handele sich um keine Evakuierung, sondern um eine Empfehlung, sagte eine Gemeindesprecherin am Freitagabend.
Hochwasser erwartet – Katastrophenfall ausgerufen im Landkreis Günzburg
19.11 Uhr: Wegen des extremen Dauerregens und der erwarteten Hochwasserlage ist im Landkreis Günzburg am Freitagabend der Katastrophenfall ausgerufen worden. Es gehe darum, die potenziell betroffenen Städte und Gemeinden besser unterstützen zu können, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes.
Mancherorts bereits jetzt 80 Liter Regen
17.08 Uhr: Im Allgäu und im Bregenzerwald sind nach Informationen von Kachelmannwetter bereits jetzt 60 bis 80 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Bis Sonntag könnten noch teils über 100 Liter dazukommen. „Es muss mit massiven Überschwemmungen und Hochwasser gerechnet werden.“
Wetterdienst verschärft Warnung – „extremes Unwetter“
15.23 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst hat seine Warnungen für Teile Süddeutschlands verschärft und spricht nun von der Gefahr von „extremen Unwettern“. Dabei handelt es sich um die höchste Warnstufe. Betroffen sind von der Warnung vor „extrem ergiebigem Dauerregen“ folgende Landkreise in Baden-Württemberg:
- Alb-Donau-Kreis und Stadt Ulm
- Biberach
- Bodenseekreis
- Esslingen
- Göppingen
- Heidenheim
- Ostalbkreis
- Ravensburg
- Reutlingen
In Bayern gilt die Warnung für diese Landkreise:
- Aichach-Friedberg
- Augsburg und Stadt Augsburg
- Fürstenfeldbruck
- Garmisch-Partenkirchen
- Günzburg
- Landsberg am Lech
- Neu-Ulm
- Lindau
- Oberallgäu und Stadt Kempten
- Ostallgäu und Stadt Kaufbeuren
- Starnberg
- Unterallgäu und Stadt Memmingen
- Weilheim-Schongau
Der DWD warnt in diesen Regionen vor einer großen Gefahr für Leib und Leben durch massive Überflutungen und hohe Pegelstände. Der Aufenthalt im Freien und Autofahrten sollen unbedingt vermieden werden.
Jahrhundert-Hochwasser in Baden-Württemberg erwartet
14.45 Uhr: Die Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) in Baden-Württemberg warnt davor, dass es am Wochenende zu einem Jahrhunderthochwasser kommen könnte. “Eine Ausbildung von 50- bis 100-jährlichen Hochwasser und ggf. auch darüber ist insbesondere im Raum Oberschwaben denkbar“, heißt es auf der Webseite. „Hierdurch können sich größere Überflutungen in bebauten Gebieten und Ortslagen ergeben.“
Hochwasser-Warnungen immer eindringlicher
14.08 Uhr: Die Warnungen vor einem Hochwasser im Süden Deutschlands werden immer eindringlicher. Das Zentrum bildet dabei Baden-Württemberg: An mehreren Bodenseezuflüssen (Seefelder, Stockacher und Radolfzeller Aach sowie Argen, Schussen und Rotach), aber auch an diversen Donauzuflüssen (Ablach, Blau, Brenz, Kanzach, Lauchert, Lone, Ostrach. Riß, Rottum, Rot, Schmeie), Neckarzuflüssen (Eyach, Echaz, Lauter, Fils) und der Aitrach, die in die Iller mündet, wird inzwischen vor einem sehr großen Hochwasser (höchste Warnstufe) gewarnt. Mögliche Folgen sind laut der Hochwasserzentrale der Bundesländer:
- Überflutung bebauter Grundstücke und Keller in größerem Umfang
- Sperrung überörtlicher Verbindungen
- Einsatz der Wasser- und Dammwehr in größerem Umfang
- sehr hohe Fließgeschwindigkeit in überfluteten Gebieten
Im Norden Baden-Württembergs wird teilweise vor großem Hochwasser gewarnt, in Teilen Bayerns, Baden-Württembergs, Thüringens, Sachsens und Sachsen-Anhalts zudem vor Hochwasser.
Bisher ist die Lage in den betroffenen Gebieten allerdings noch entspannt. Lediglich vereinzelt werden kleine Hochwasser gemeldet, unter anderem in Hauenstein am Rhein, Fischach an der Schmutter, Mering und Dasing an der Paar und Warnbach an der Schwarzach.
Starkregen-Warnung jetzt auch für den Norden
14.04 Uhr: Obwohl wenn der Schwerpunkt der Überschwemmungen am Wochenende im Süden der Republik liegen dürfte, gibt es nun auch in Teilen Norddeutschlands Warnungen vor Starkregen. Betroffen ist ein Streifen entlang der Elbe von der Mündung bis Hamburg sowie die angrenzenden Regionen im südlichen Schleswig-Hollstein. Gewarnt wird vor Regenmengen zwischen 20 und 35 Litern in den kommenden sechs Stunden.
Hochwasser angekündigt: Wie Sie Ihr Haus kurz vorher sichern
11.50 Uhr: Steht uns eine Sintflut bevor? Angesichts der Wetterprognosen für das kommende Wochenende bangen Millionen Menschen um ihr Hab und Gut. Wer baulich bisher noch nicht vorgesorgt hat, kann sein Haus mit einigen schnell umsetzbaren Schritten vielleicht noch vor den größten Schäden schützen. Doch welche Maßnahmen sind das genau.
Lesen Sie hier unseren Überblick: Hochwasser angekündigt – Wie Sie Ihr Haus kurz vorher sichern
Hochwasserwarnungen für diverse Regionen
10.43 Uhr: Vor dem erwarteten Starkregen-Wochenende wird in diversen Regionen Deutschlands vor Hochwasser gewarnt. Betroffen sind laut den Hochwasserzentralen mehrere Flüsse. Warnungen vor großem Hochwasser gibt es derzeit (Stand: 10.43 Uhr) an:
- Lauchert
- Schmeie
- Riß
- Rottum
- Rot
- Aitrach
- Argen
- Schussen
- Rotach
- Seefelder, Stockacher und Radolfzeller Aach
Erste Überflutungen – Der Regen beginnt
8.56 Uhr: Starke Regenfälle haben in Mannheim bereits zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen geführt. Vor allem im Stadtteil Seckenheim liefen am Donnerstagabend Keller voll, teilweise wurden Straßen überflutet, wie die Feuerwehr am Abend mitteilte. Die Feuerwehr war mit Tauchpumpen und Wassersaugern im Einsatz.
Der Fluss Dumme hat in der Nacht auf Freitag bei Salzwedel im Ortsteil Tylsen die erste Alarmstufe für Hochwasser erreicht. Auch an anderen Pegeln der Dumme und der Jeetze kann das Wasser noch geringfügig steigen, wie die Hydrologin der Hochwasservorhersagezentrale des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt (LHW) mitteilte.
Wichtige Maßnahmen:So schützen Sie sich und Ihr Haus bei Starkregen
Unwetter erwartet: So rüstet sich Deutschland für das Starkregen-Wochenende
7.52 Uhr: Mit Blick auf die am Wochenende erwarteten Unwetter bereiten sich viele Regionen Deutschlands auf Überschwemmungen vor. Vielerorts wurden Einsatzstäbe gebildet, Flussmeistereien in Bereitschaft gesetzt und weitere Vorsorge getroffen. In Thüringen werde an Talsperren zusätzlicher Stauraum geschaffen, um die Wassermassen aufnehmen zu können, hieß es vom Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz.
Auch in Hessen ist die Lage mit Blick auf mögliche Hochwasser angespannt: Durch Niederschläge in den vergangenen Tagen ist durch weiteren Starkregen am Wochenende an den hessischen Abschnitten von Werra, Rhein und Neckar mit der Überschreitung von Meldestufen zu rechnen.
Mehrere Veranstaltungen am Wochenende wegen Unwettergefahr abgesagt
7.16 Uhr: Vor allem in den Sommermonaten gibt es viele Veranstaltungen unter freiem Himmel. Die eine oder andere dürfte sprichwörtlich ins Wasser fallen. Sachsens Landesregierung verschiebt wegen des Wetters den für Samstag geplanten Tag der offenen Tür. Dort gibt es ab Freitagabend wegen erwarteter unwetterartiger Niederschläge erste Hochwasserwarnungen für die Obere Weiße Elster, die Mulden und die Nebenflüsse Obere Elbe. Auch einige in Thüringen geplante Veranstaltungen wurden vorsorglich abgesagt, etwa das Brunnenfest mit Festumzug in Bad Berka bei Weimar und ein geplantes Kinderfest in Gotha.
Häufig Starkregen – Ist der Klimawandel Schuld?
5.31 Uhr: In Deutschland kommt es derzeit häufig zu Starkregen. Ist diese Entwicklung eine Folge des Klimawandels? Einzelereignisse sind nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) allgemein zunächst kein direkter Beleg für den Klimawandel. Analysen der vergangenen 70 Jahre zeigen laut DWD jedoch, dass die Intensität und die Häufigkeit von Starkniederschlagstagen mit über 20 Litern pro Quadratmeter und Tag in Deutschland geringfügig zugenommen haben.
Die stärksten Änderungssignale zeigen sich demnach für den Winter. Im Sommer gebe es noch kein klares Bild – dies liege vermutlich daran, dass die Zahl der Tage mit Niederschlag eher abgenommen, aber sich der Niederschlag selbst an den verbliebenen Tagen intensiviert habe. Außerdem seien Niederschläge im Sommer häufig kleinräumiger und damit schwerer zu erfassen als die ausgedehnten im Winter.
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Die Regenmengen an Starkniederschlagstagen im Sommer werden laut DWD aber wahrscheinlich steigen. Einen Grund nennen Klimaforscher stets: Eine wärmere Atmosphäre könne mehr Feuchtigkeit aufnehmen, dann falle mehr Wasser runter, wenn es regne.
Unwetter-News von Donnerstag (30. Mai): So schützen Sie sich bei Starkregen
23.05 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst warnt davor, dass am Wochenende Straßen und Unterführungen bei heftigem Regen schnell überflutet werden können. „Gefahr für Leib und Leben durch Überflutungen“, hieß es. Auch Aquaplaning auf Fahrbahnen ist möglich – damit steigt die Gefahr von Verkehrsunfällen. Außerdem könne es zu Erdrutschen kommen.
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Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe rät generell im Zusammenhang mit Unwetterwarnungen, den Vorrat an Lebensmitteln und Getränken zu überprüfen. „Wichtigste Regel: Zuhause bleiben! Versuchen Sie, Verabredungen oder Termine zu verschieben“, heißt es in den Empfehlungen der Behörde. Generell ist der Hochwasserschutz in Deutschland verstärkt worden – auch als Konsequenz aus der Flutkatastrophe im Ahrtal mit vielen Toten vor drei Jahren.
Hermann Schreck, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), appelliert an die Bevölkerung, die aktuellen Wetterberichte in den Medien zu verfolgen und sich umsichtig zu verhalten: „Überflutete Straßen und Wege bergen Risiken – egal, ob man mit dem Auto, zu Fuß oder mit dem Zweirad unterwegs ist. Immer wieder werden die Feuerwehren etwa zu Unterführungen alarmiert, in denen Fahrzeuge stecken geblieben sind. Hier gilt erhöhte Vorsicht – oft ist das Wasser höher oder schneller als gedacht.“ Auch Uferbereiche sowie Tiefgaragen oder Keller in Überschwemmungsgebieten seien keine sicheren Aufenthaltsorte.
Der Deutsche Feuerwehrverband gibt folgende Empfehlungen:
- Informieren Sie sich über die aktuelle Wetterentwicklung regelmäßig aus Rundfunk, Fernsehen oder Internet, beispielsweise mit Warn-Apps wie NINA oder KATWARN
- Bewegen Sie sich in Überflutungsgebieten nur auf einsehbarem Grund, meiden Sie Wälder und Hanglagen – hier können Bäume umstürzen oder Erdmassen abrutschen
- Sichern Sie in gefährdeten Arealen Gebäudeöffnungen und Abwasserschächte, Keller und Niedergänge
- Achten Sie darauf, dass Rückschlagventile im Keller funktionsfähig sind
- Stellen Sie Fahrzeuge vorausschauend und sicher in höher gelegenen Gebieten ab
- Beachten Sie Absperrungen, Straßensperrungen und Halteverbote
- Bitte folgen Sie den Anweisungen der Einsatzkräfte und behindern Sie deren Arbeit nicht
- Haben Sie Verständnis dafür, dass Einsatzstellen bei hohem Einsatzaufkommen priorisiert angefahren werden
- Wenn der Einsatz der Feuerwehr nicht mehr nötig ist, weil das Wasser bereits abgeflossen ist bzw. Eigenhilfe erfolgreich war, melden Sie dies der Feuerwehr erneut
Starkregen am Wochenende: Wo müssen sich die Menschen auf Unwetter einstellen?
21.29 Uhr: Den Süden und Osten Deutschlands erwartet ein Wochenende mit erheblichem Dauerregen und Sorge vor Überflutungen. Vor allem in diesen Teilen des Landes rechnet der Deutsche Wetterdienst (DWD) in den kommenden Tagen mit starken Regenfällen. Der DWD gab amtliche Unwetterwarnungen vor erheblichem Dauerregen heraus – unter anderem für große Teile Bayerns und Baden-Württembergs. Sie galten vorläufig von Freitag an, teils bis in die Nacht auf Montag hinein. Auch die Menschen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen müssen sich auf ein extremes Wetterwochenende einstellen.
In einigen Landesteilen könnten innerhalb von 24 Stunden bis zu 100 Liter Niederschlag pro Quadratmeter fallen, sagte Cathleen Hickmann vom DWD am Donnerstag auf Anfrage. Während wohl ganz Sachsen von den ergiebigen Regenfällen betroffen sein wird, könnte in Thüringen das Eichsfeld und in Sachsen-Anhalt die Altmark sowie die Magdeburger Börde verschont bleiben.
Die Meteorologen sprechen von einem Tief, das von den Alpen bis nach Polen zieht und zum Teil ergiebigen und gewittrigen Dauerregen bringen könne. Die Niederschlagsmenge kann demnach sogar bis 150 Liter pro Quadratmeter liegen.