Hamburg. Der Schauspieler startet einen weiteren Aufruf gegen Fremdenhass auf Facebook und findet Gehör beim obersten Sozialdemokraten.

Til Schweigers Aufruf, die Abendblatt-Aktion zur Hilfe für Flüchtlinge zu unterstützen, fand ein großes Medienecho. Vor allem auch aus dem Grund, wie der Schauspieler mit rassistischen Kommentaren unter seinem Post umging. Für seine Reaktion erhielt der Schauspieler und Regisseur ("Honig im Kopf") viel Zuspruch.

Doch damit gibt sich Schweiger nicht zufrieden. Auch viele seiner nachfolgenden Beiträge in dem sozialen Netzwerk drehten sich um seine Kritik am Fremdenhass und die vermehrten Anschläge auf Flüchtlinge. Über einen geteilten Artikel zu „Terror in Deutschland“ von den Kollegen von Spiegel Online schrieb Schweiger etwa am Mittwochmittag: „Frau Merkel, Herr Gabriel übernehmen Sie!“

Und tatsächlich. Schweiger scheint bei den Politikern Gehör gefunden zu haben. Zumindest schrieb er im Laufe des Abends, „Bäm!!! Der Vizekanzler hat sich gemeldet!“ In seinem Post berichtet Schweiger, dass sich Sigmar Gabriel (SPD) bei dem Schauspieler telefonisch gemeldet habe und mit ihm über den zunehmenden Fremdenhass in Deutschland rund 30 Minuten geredet hätte. Der Beitrag ist bereits 3600-mal geteilt, mehr als 45.000-mal geliked und mehr als 4800-mal kommentiert worden.

Wo in Hamburg-Nord Flüchtlingsunterkünfte geplant sind

Wieder stehen dem Hamburger Schauspieler viele Nutzer bei und freuen sich über die klare Position, die der 51-Jährige bezieht. Für Gabriel dagegen ist die Unterstützung in den Kommentaren eher verhalten. Viele Nutzer schreiben von Wahlkampftaktik des Vizekanzlers. Til Schweiger beendet seinen Post dagegen mit einem weiteren Aufruf: „ERHEBT EURE STIMME NOCH LAUTER! ES IST AN DER ZEIT!“

Am Donnerstagnachmittag hat sich nun auch Sigmar Gabriel via Facebook gemeldet. Der Politiker schreibt auf seiner offiziellen Facebook-Seite: "Den Zorn von Til Schweiger kann ich gut verstehen. Und es ist gut, dass er lautstark protestiert. Hoffentlich tun das noch mehr. Denn die rechtsradikalen Menschenfeinde dürfen nicht den Eindruck gewinnen, sie seien die "Vollstrecker des Volkswillens"."