Frankfurt/Main. Vorstandschef Spohr zieht Konsequenzen aus dem Absturz des Germanwings-Airbus. Was ist mit der Schweigepflicht von Lufthansa-Ärzten?
Co-Pilot Andreas L. war offenbar psychisch krank, als er den Airbus A320 von Germanwings auf dem Flug von Barcelona nach Düsseldorf in den Alpen an einem Berg zerschellen ließ. Doch was genau wusste sein Arbeitgeber zu welchem Zeitpunkt? Und hätte der Mutterkonzern Lufthansa mit seinen ausgefeilten Programmen für Piloten das verhindern können?
Als Konsequenz aus dem Absturz von Germanwings-Flug 4U9525 hält Lufthansa-Chef Carsten Spohr unangemeldete Medizin-Checks für Piloten für denkbar. In der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ nennt Spohr solche Tests als ein mögliches Mittel, um Unsicherheiten über den psychischen Gesundheitszustand von Piloten zu verringern. Es müsse auch geprüft werden, in welchen Fällen Flugärzte von ihrer Schweigepflicht entbunden werden könnten.
Der Airbus A320 war am 24. März in den französischen Alpen zerschellt. Wie die französische Untersuchungsbehörde Bea feststellte, hatte der 27 Jahre alte Co-Pilot bewusst den tödlichen Sinkflug eingeleitet, während der Pilot nicht im Cockpit war. Bei dem Unglück starben alle Menschen an Bord, unter ihnen 72 Deutsche. Hinweise auf psychische Störungen könnte die regelmäßige Einnahme von Antidepressiva geben, die allerdings auch bei chronischen Schmerzen verordnet werden, berichtet die FAZ.