Sie ketteten sich an den Zaun der Botschaft und schlangen sich Henkerseile um den Hals. Drei Aktivistinnen von Femen protestierten gegen die Hinrichtung der Iranerin Rejhaneh Dschabbari.
Berlin. Aktivistinnen der Frauenrechtsorganisation Femen haben vor der iranischen Botschaft in Berlin-Dahlem gegen die Hinrichtung der 26-jährigen Rejhaneh Dschabbari im Iran protestiert. Die drei schwarz gekleideten Frauen entblößten sich am Montag am Zaun des Botschaftsgeländes, schlangen sich Henkerseile um den Hals und den Zaun und deuteten so eine Hinrichtung an.
Auf ihren barbusigen Oberkörper hatten sie die Worte „Human Rights“, „Sharia Law“ und „Rejhaneh Jabbari“ gemalt.
Berliner Polizeibeamte beendeten nach kurzer Zeit die unangemeldete Protestaktion. Dabei erlitt eine Polizistin laut Behördenangaben leichte Verletzungen.
Die drei Frauen im Alter von 23, 24 und 30 Jahren wurden zur Feststellung ihrer Personalien abgeführt. Die Polizei leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz und Widerstandes ein.
Die hingerichtete Iranerin hatte nach eigener Aussage 2007 einen Mann getötet, der sie vergewaltigen wollte. Am Sonnabend wurde sie deshalb in einem Gefängnis westlich von Teheran gehängt. Die Hinrichtung löste international Proteste aus. Auch die Bundesregierung äußerte Bestürzung. „Die Bundesregierung lehnt die Todesstrafe unter allen Umständen ab“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert.
Wegen ihres Oben-ohne-Protests beim Weihnachtsgottesdienst im Kölner Dom muss sich eine Femen-Aktivistin vor Gericht verantworten. Das Amtsgericht Köln hat das Hauptverfahren gegen die inzwischen 21-Jährige eröffnet, wie ein Gerichtssprecher sagte. Die Hauptverhandlung sei auf den 3. Dezember terminiert.
Die Femen-Aktivistin Josephine W. war am ersten Weihnachtstag während einer Messfeier mit dem inzwischen emeritierten Kardinal Joachim Meisner an dessen 80. Geburtstag auf den Altar gesprungen. Sie entblößte ihren Oberkörper, auf dem „Ich bin Gott“ stand. Zudem skandierte sie antireligiöse Parolen.