Die Ideen schien Erfolg versprechend, doch die Sendung entpuppte sich als Quoten-Desaster. Am Dienstag reagierten die Programmverantwortlichen: ProSieben wird das Finale der TV-Show nicht im Fernsehen übertragen.

Berlin/Hamburg. Mit großen Hoffnungen waren ProSieben und Sat.1 in das Fernseh-Experiment „Millionärswahl“ gestartet. Doch das Quoten-Desaster nimmt immer größere Dimensionen an. Am Dienstag reagierten die Programmverantwortlichen: ProSieben wird das Finale der TV-Show „Millionärswahl“ nicht im Fernsehen übertragen, sondern ausschließlich im Netz. Ein Sprecher der Sendergruppe bestätigte einen entsprechenden Bericht des Branchendienstes „Meedia“.

Die Idee schien Erfolg versprechend: In der Show sollte zum ersten Mal ein „demokratisch gewählter“ Millionär auserkoren werden. Zuschauer, Internet-Community und Teilnehmer entscheiden, wer die Million gewinnt. Doch die Reihe, die auf ursprünglich acht Teile auf den beiden Sendern ProSieben und Sat.1 angelegt war, entpuppte sich als absoluter Publikums-Flop.

Bereits nach der zweiten Folge (980 000 Zuschauer) wurde sie auf vier Folgen verkürzt, von denen nur noch die Finalshow live ausgestrahlt werden sollte. Die dritte Folge am vergangenen Sonnabend schauten gerade mal 310.000 Zuschauer. Jetzt zog der Sender die Notbremse. Das Finale ist an diesem Sonnabend (20.15 Uhr) nur noch auf der Internetseite von ProSieben zu sehen.

Der Hamburger Kandidat Michael Fritz vom Trinkwasserprojekt Viva con Agua glaubt trotz des Quotenchaos weiter an einen Sieg. „Ich bin ein unverbesserlicher Optimist“, sagt der 30-Jährige. „Bei einem kleinen Zuschauerkreis steigen unsere Chancen vielleicht sogar." Schließlich habe man ein großes Netzwerk, das nun mobilisiert werde.

Mit sechs weiteren Kandidaten konkurriert der 30-Jährige am Sonnabend um eine Million Euro, die in das Trinkwasserprojekt investiert werden sollen. „Wir wollen das Geld in sauberes Wasser für 100.000 Menschen in Äthiopien verwandeln.“ Viva con Agua de Sankt Pauli setzt sich seit Jahren für die Versorgung mit sauberem Trinkwasser in armen Ländern ein.