Der inhaftierte Berliner U-Bahn-Schläger Torben P. kann seine Schulausbildung als Freigänger fortsetzen. Er lernt wieder an der Liebfrauenschule.
Berlin. Der Schläger vom U-Bahnhof Friedrichstraße darf sein Abitur beenden und soll dafür demnächst in den offenen Vollzug wechseln. „Noch ist kein Platz frei, er steht auf der Warteliste“, sagte die Sprecherin der Berliner Justizverwaltung, Lisa Jani, am Dienstag mit Blick auf einen Bericht der „B.Z.“. „Bis dahin ist er Freigänger im geschlossenen Vollzug, um den Unterricht besuchen zu können.“
Der junge Mann hatte seine Haftstrafe zum Ende des vergangenen Schuljahres angetreten. Im September 2011 war er unter anderem wegen versuchten Totschlags zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten verurteilt worden. Ostern 2011 hatte er nachts betrunken im U-Bahnhof Friedrichstraße einen damals 29-jährigen Handwerker brutal verprügelt. Die Attacke sorgte bundesweit für Entsetzen, nachdem Videobilder von Überwachungskameras verbreitet worden waren.
Wechselt der 19-Jährige nun in den offenen Vollzug, kann er seinen Tagesablauf unter bestimmten Bedingungen größtenteils selbst planen - etwa wann er aufsteht. „In den offenen Vollzug kommt nur, wer sein Leben halbwegs im Griff hat“, sagte Jani. Viele Häftlinge im geschlossenen Vollzug seien dazu nicht in der Lage.
Für die Dauer des Unterrichts darf der Zwölftklässler schon jetzt sein Gymnasium besuchen. Sobald er einen Platz im offenen Vollzug hat, muss er dann später umgehend zurück in den abgetrennten Teil der Jugendhaftanstalt. Dort kann er sich in der Regel bis 21.00 Uhr frei bewegen. Danach werden die unterschiedlichen Wohneinheiten getrennt, die bis zu sieben Bewohner können sich dort aber weiterhin in den Gemeinschaftsräumen aufhalten. Die Schlafzimmer bleiben offen.