Der Blitz schlug ein, als das Bühnenprogramm des Heavy-Metal-Fests bereits vorbei war. Einen 35-jährigen Polen traf es am schlimmsten.
Roitzschjora. Nach dem verheerenden Blitzschlag am Wochenende auf einem Festivalgelände im sächsischen Roitzschjora mit 51 Verletzten ist am Montag noch ein Gast auf der Intensivstation betreut worden. Der 35-jährige Mann aus Polen sei am schwersten verletzt und am längsten wiederbelebt worden, sagte die leitende Notärztin, Ellen Mack, am Montag. Am Montag waren insgesamt noch sechs Patienten im Krankenhaus Delitzsch und vier in Bitterfeld. Das Unglück hatte sich in der Nacht zu Sonntag beim Heavy-Matal-Festival „With Full Force“ ereignet, als ein Blitz unweit einer Cocktailbar einschlug. Das Fest auf dem Flugplatz an der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt zieht in jedem Jahr Zehntausende an.
Der 35-jährige Pole sei zwar noch auf der Intensivstation, aber auf dem Weg der Besserung. „Er sitzt im Bett und spricht“, sagte die Ärztin. Momentan werde organisiert, dass der Mann Kontakt zu Angehörigen bekomme, sagte der Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Delitzsch, Steffen Penndorf.
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Das Festival ging am Sonntag weiter. Der Bürgermeister des Ortes Löbnitz, Axel Wohlschläger, sagte, alles andere wäre auch nicht angemessen gewesen. Ein Abbruch der Veranstaltung hätte unnötiges Chaos verursacht. Es sei alles im Griff gewesen.
Als der Blitz einschlug sei das Bühnenprogramm bereits vorbei gewesen. „Man saß halt noch zusammen“, sagte die Ordungsdezernentin des Landkreisamtes Nordsachsen, Angelika Stoye. Das Rettungskonzept sei voll aufgegangen. Es habe keine Fehler gegeben. „Ein Blitz ist ein Naturereignis, wie Hochwasser“, sagte sie.
Die Notärztin betonte, innerhalb von fünf Minuten sei bei jedem Verletzten Hilfe gewesen. Auf das Festival als Großereignis habe man sich gut vorbereitet. „Ich möchte so einen Ernstfall nie wieder erleben, aber ich bin beeindruckt.“ Nach den Angaben des Leiters des Einsatzes, Andreas Schulze, waren 64 Rettungskräfte auf dem Festivalgelände. Er lobte das Publikum. „Sie waren solidarisch und besonnen, wer eine medizinischen Ausbildung hatte, bot sofort Hilfe an." (dpa)