Die britische Sopranistin Charlotte Church hat vor dem Untersuchungsausschuss zum “News of the World“-Abhörskandal ausgesagt.
London. Am Montag sagte die einst als Engelsstimme gefeierte Sopranistin und heutige TV-Moderatorin Charlotte Church vor dem Untersuchungsausschuss der britischen Medienethik-Kommission aus. Dabei hat die 25-Jährige die Presse für ihre beschädigte Karriere verantwortlich gemacht. Hartnäckig falsche Berichterstattung habe ihre Glaubwürdigkeit zerstört und ihre Karriere ruiniert, sagte das ehemalige Nachwuchstalent dem Medienuntersuchungsausschuss. Außerdem sagte Church, dadurch, dass ihr Telefon abgehört worden sei, habe sie viel von ihrer Privatsphäre verloren. Sie hätte selbst engste Familienmitglieder im Verdacht gehabt, intime Informationen an die Presse weiterzugeben.
Die von Richter Brian Leveson geleitete Kommission plant, im kommenden Jahr einen Bericht zu veröffentlichen, der sich mit den Folgen des Abhörskandals um Rupert Murdochs "News of the World" auseinandersetzt und Empfehlungen für eine moralisch einwandfreie Berichterstattung gibt. Das Blatt wurde im Juli eingestellt, nachdem herauskam, dass es Prominente, Politiker und sogar Verbrechensopfer ausspioniert hatte. Mehr als ein Dutzend Journalisten der "News of the World" wurden festgenommen, auch der Medienberater von Premier David Cameron sowie mehrere leitende Angestellte von Murdoch stolperten über die Affäre.
In der vergangenen Woche hatten bereits die Schauspieler Hugh Grant und Sienna Miller die zerstörerische Wirkung der Medien auf ihr Leben beschrieben, außerdem die Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling und die Eltern der vermissten Madeleine McCann.