Der Ex-Beatle und seine frühere Frau wurden beim Streit belauscht. In die britische Abhöraffäre sind offenbar weitere Medien verstrickt.
London. Die Ex-Frau des ehemaligen Beatle Paul McCartney ist nach eigenen Angaben von Journalisten des britischen Verlags Trinity Mirror abgehört worden. Ein führender Redakteur habe ihr mitgeteilt, dass ihr Anrufbeantworter gehackt und abgehört worden sei, sagte Heather Mills in einem Interview der Rundfunkanstalt BBC. Im Jahr 2001 habe der Journalist sie angerufen und Wort für Wort Nachrichten von ihrem Anrufbeantworter zitiert, sagte Mills. „Ich habe gehört, du hattest einen heftigen Streit mit deinem Freund“, soll der Anrufer zu ihr gesagt haben. Gemeint war offenbar eine Auseinandersetzung mit McCartney, den Mills 2002 heiratete und von dem sie später in einer schmutzigen Trennung geschieden wurde.
Auf ihre Frage, wie er davon wisse, habe der Journalisten wortwörtlich eine Nachricht von ihrem Anrufbeantworter wiedergegeben, sagte Mills in der BBC-Sendung „Newsnight“. Sie habe dem Anrufer daraufhin vorgeworfen, sich Zugriff auf ihr Telefon verschafft zu haben. Dieser habe gelacht und zugegeben, dass sie abgehört worden sei. Mills habe dem Journalisten mit juristischen Konsequenzen gedroht und er habe ihr versprochen, keinen Artikel auf Grundlage der abgehörten Nachrichten zu veröffentlichen.
Nach der Einstellung der Boulevardzeitung „News of the World“ von Medientycoon Rupert Murdoch wegen eines Abhörskandals wurden auch die Arbeitsmethoden bei dem Konkurrenzunternehmen „Mirror“ immer wieder infrage gestellt. Bislang äußerte sich der Verlag nicht zu dem Thema und versicherte stets, seine Mitarbeiter hielten sich an die Gesetze. Bei Trinity Mirror erscheinen unter anderem die Zeitungen „Daily Mirror“ und „Sunday Mirror“. (dapd/abendblatt.de)