Die Ermittlungen zum Mord an einer Heilbronner Polizistin 2007 folgen nach dem Fund der Dienstwaffe einer heißen Spur. Gesucht wird nach einer Frau. Nach Informationen der Linken soll es auch eine Verbindung zur Neonazi-Szene geben.
Erfurt/Zwickau/Heilbronn. Neue Erkenntnisse im Fall der ermordeten Polizistin in Heilbronn scheinen in die Neonazi-Szene zu führen. Die Polizei fahnet jetzt nach einer verschwundenen Frau aus Zwickau. Sie soll in der sächsischen Stadt mit zwei Bankräubern zusammengewohnt haben, die sich am Freitag nach einem Überfall in Eisenach erschossen hatten. Bei den Toten fanden die Ermittler die Dienstwaffen der 2007 in Heilbronn getöteten Polizistin und ihres damals schwer verletzten Kollegen.
Die beiden Bankräuber im Alter von 34 und 38 Jahren sollen nach Darstellung der Thüringer Linke-Fraktion mit der Jenaer Neonazi-Szene in Verbindung gestanden haben. Nachdem die Polizei 1998 in Jena eine Bombenwerkstatt ausgehoben habe, seien die drei geflüchtet und spurlos verschwunden, sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Martina Renner am Dienstag. Das Landeskriminalamt soll die Männer Medienberichten zufolge fünf Monate lang observiert, das Verfahren aber 2003 wegen Verjährung eingestellt haben. Ein Sprecher des Thüringer Innenministeriums wollte sich zur Identität der mutmaßlichen Bankräuber aus ermittlungstaktischen Gründen nicht weiter äußern.
Die Wohnung der Bankräuber und der Frau in Zwickau wurde kurz nach den Vorfällen in Eisenach durch eine Explosion zerstört. Die gesuchte Frau soll das Gebäude kurz vor der Detonation verlassen haben. Bislang seien noch keine Hinweise zu ihrem Aufenthaltsort eingegangen, sagte ein Polizeisprecher.
Wie die beiden Männer im Zusammenhang mit dem Polizistenmord in Heilbronn stehen, ist nach Angaben der Polizei in Gotha noch nicht geklärt. Es werde nun versucht, die Spur der Dienstwaffen zurückzuverfolgen. Die in Heilbronn ermordete Polizistin stammte aus dem südthüringischen Oberweißbach. Ob es einen Zusammenhang zwischen der Herkunft der getöteten Beamtin und dem Fundort der Waffen gibt, ist bislang unklar.